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Jahrhundertprojekt

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Nicht einzeln kann jedes Tier und jede Pflanze in einem Nationalpark geschützt werden, nur die Erhaltung der Lebensräume als solche garantiert das Überleben der vielen Arten, die nur in den Hohen Tauern vorkommen.

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Nicht einzeln kann jedes Tier und jede Pflanze in einem Nationalpark geschützt werden, nur die Erhaltung der Lebensräume als solche garantiert das Überleben der vielen Arten, die nur in den Hohen Tauern vorkommen.

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Die Auseinandersetzung zwischen jenen, welche Landschaften so weit als möglich unberührt erhalten wollen, und jenen, denen eine Nutzung vorschwebt, begann in Osterreich bereits in den 30er Jahren. Der Widerstand gegen die Großglockner-hochalpenstraße war beachtlich.

Die Unternehmungen, die schließlich zum Nationalpark „Hohe Tauern” führten, waren mühsam, im Gegensatz zum vorerwähnten Widerstand jedenfalls erfolgreich. Am Anfang stand übrigens eine ungewöhnlich großzügige Schenkung. 1918 kaufte nämlich der Villacher Holzindustrielle Albert Wirth den Großglockner samt Pasterze und schenkte alles dem Alpenverein. Es erfreut den Vernünftigen, daß sich heutzutage im allgemeinen ein Konsens zwischen Naturschützern und Naturnützern eingestellt hat.

Das gilt vor allem für den Kärntner Teil des Tauern-Natio-nalparks. Über 8000 Menschen leben dort. Der Großteil des Gebietes ist in bäuerlichem Besitz. Der Nationalpark kostete den Steuerzahler während der ersten zehn Jahre übrigens bloß 86 Millionen Schilling, wobei natürlich der Umfang des Projektes zu bedenken ist. Neben solchen Informationen gibt es, und das für-einen „Bildband” gar nicht üblich, in erstaunlicher Fülle und Qualität Essays über relevante Themen. Natürlich haben mehr als 1.000 Jahre Kulturarbeit in der Begion ihre Spuren hinterlassen, was die Gegend wieder reizvoll für „Urlaubsnutzung” macht. Almenbetrieb und Forstwirtschaft sind in den Pflege- und Gestaltungsbereichen heute auch den „Schützern” willkommen.

So erstaunt es nicht, daß sich viele Essays darin mit der „Kulturlandschaft” und den Bergbau-em der Region beschäftigen. Zwischen zehn und 15 ganzseitige Fotos, die die Schönheit der Landschaft und Natur sowie das Leben der Menschen im Gebiet des Nationalparks nahebringen, bilden den Hauptteil dieses Bandes. Seine wahre Schönheit und damit die der dargestellten Gegend erschließt sich aber wohl nur jenem, der zuerst zu lesen, und danach erst zu schauen bereit ist.

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