Kinomagier, Regiegenie - so wird der italienische Filmregisseur Fe-derico Fellini, der am 20. Jänner seinen 70. Geburtstag feiert, häufig mit Superlativen beschrieben. Die kritische Analyse scheint zu fehlen.
Betrachtet man Fellinis frühe Filme, so mag man ins Schwärmen geraten. In „Lichter des Varietes" (1950), seinem Debütfilm, oder in „La strada" (1954) erzählte er märchenhafte, poetische Geschichten. Nach dem zynisch-aggressiven Meisterwerk „Das süße Leben" (1960), einer Zäsur in Fellinis Schaffen, folgte die überschätzte, traumatische Arbeit „8 1/2" (1963) und fortan hauptsächlich selbstreflexive Filme („Amacord" 1973, „Intervista", 1987), historische, symbolistische Arbeiten mit pompöser graphischer Auflösung („Satyricon", 1969) und operettenhafte Kuriositäten („Die Stadt der Frauen", 1980).
Fellini ist eine unentbehrliche, lebendige Erinnerung an eine große Zeit des Kinos, ein Magier der Kino-Nostalgie, nicht mehr, nicht weniger.