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Fest der Musik

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Erfolg für Wiens 26. Internationales Musikfest: Der Versuch, das Sechs-Wochen-Programm durch Schwerpunkte attraktiver zu machen, hat eingeschlagen. So erweist sich der Versuch, 1913 als Jahr künstlerischer Irritationen und Aufbrüche besonders hervorzuheben, als zugkräftig. Sind doch in diesem Panorama der Anfänge der neuen Musik - bei Mahler, Schönberg, Berg, Webern, Debussy, Reger, Zemlinsky, Schrekeroder Ravel - Verwandtschaften und Unterschiede, stilistische Zusammenhänge und Elemente des Zeitstils zu hören, die sonst gedankliche Konstruktion bjeiben. In der Rekonstruktion des berühmten Wiener „Skandalkonzerts" vom 31. März 1913, nun unter Heinz Holliger (siehe FURCHE 19/1993), ebenso wie in Abenden Hans Zenders

(ORF-Symphonieorchester) und Ingo Metzmachers (Ensemble modern) wurde das nachvollziehbar.

„From America" nennt die Konzerthausgesellschaft ihren zweiten Programmschwerpunkt: Der „Minimalist" Steve Reich mit seinem Ensemble und Schlüsselwerken wie „Dif-ferent Trains", John Adams, Komponist der in Wien gespielten Oper „Klinghoffers Tod", und eine Retrospektive für Charles Ives, Amerikas Vater der Moderne, ließ aufmerksame Hörer Einsichten in den Avantgarde-Begriff Amerikas und in neoromantische Tendenzen gewinnen.

Schönheit ist im Zyklus der Wiener Philharmoniker Trumpf: Heinz Holliger („Skandalkonzert") und Riccardo Muti (Beethoven, Schumann) zelebrierten Feste wienerischer Klangkultur. Holliger ist auch ein eigener Zyklus gewidmet, in dem er unter anderem Haydns komische Oper „Die verlassene Insel" dirigierte: eine Wiederbelebungsaktion, die das Publikum begeisterte. Höhepunkte schon in den ersten zwei Wochen. Und glanzvolle Ereignisse wie Bartöks „Blaubart", Schönbergs „Glückliche Hand", ein Erik-Satie-Programm oder Strawinskis „Rake's Progress" sind bis 20. Juni angesagt.

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