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Finale gemischt
Gemischte Gefühle zum Finale: Die letzte Woche der Salzburger Festspiele, die unter Herbert von Karajan stets glanzvolle Orchesterereignisse bescherte, verkam zur Orchesterparade von unterschiedlicher Qualität. Vom Spektakulären war sie weit entfernt. Umso mehr, als das zentrale Ereignis, das Gastspiel der Berliner Philharmoniker unter Claudio Abbado, dieses Orchester in fatal zwiespältiger Situation zeigte. Verkörperten Karajans Berliner den Inbegriff europäischer Orchesterkultur, so demonstrieren sie unter Abbado erschreckendes Mittelmaß: Mozarts C-Dur-Symphonie (KV 200) als heruntergehaspeltes Einspielstück, Mahlers „Vierte" mit ein paar schönen Stellen, aber im ganzen brüchig, kalt und ohne Atmosphäre, Brahms' „Vierte" mit verwackeltem, schlampigem ersten Satz und viel aufgeputschtem Klangtheater und Brahms' B-Dur-Klavierkonzert-mit Alfred Brendel - als vordergründige, dröhnende Selbstdarstellung Abbados und der Musiker. Der legendäre Brahms-Klang der Berliner ist dahin, Abbado vermag diese Klangkultur nicht zu beschwören.
Die Wiener Philharmoniker unter Sir Georg Solti steuerten eine dichte, klangschöne Wiedergabe von Brahms' „Erster" bei und entfalteten beim Karl-Böhm-Gedenkkonzert mit Mozarts Requiem unter Carlo Maria Giulini im Salzburger Dom ätherische Klangqualitäten. Perfekt der Staatsopernchor. Daß die „Wiener" neben den anderen Klangkörpern wie dem Israel Philharmonie Orchestra unter Zubin Mehta (Mahlers „Neunte") oder dem Boston Symphony Orchestra unter Seiji Ozawa (Bartok, Berlioz, Bernstein) ins Hintertreffen gerieten, lag auch an den Bravour-Programmen der Gäste. Den Wienern als „Herzstück" der Festspiele wieder mehr Gewicht zu geben, sollte man sich bemühen!
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