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Flugzeuge als Umweltsünder

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An einer internationalen Tagung in Bonn wurde das Thema „Luftverkehr und Umwelt” behandelt. Dabei kamen auch Klimaforscher zu Wort. Sie stellten fest, daß der Flugverkehr verantwortlich sei für 14 Prozent des Kohlendioxids, das der Verkehr insgesamt ausstößt. Er beeinträchtige das globale Klima vor allem aber wegen des Wasserdampfs und den Stickoxiden in den Abgasen.

Der Flugverkehr bringt jährlich (1989) etwa 90 Millionen Tonnen Verbrennungswasser in Höhen über 9.000 Meter. Das Wasser verbleibt dort durchschnittlich etwa ein Jahr und erhöht generell den Treibhauseffekt der Erde. Besonders intensiv wirkt der Wasseranteil in Form von Eiskristallen - und zwar als Kondensstreifen oder Cirrus-Bewöl-kung. Eiskristalle lassen das Sonnenlicht nahezu voll durch, halten aber die von der Erde kommenden Wärmestrahlen zurück. Steigt die Eiskristall-Bewölkung um ein Prozent so sei mit einer Erwärmung der Erde um 0,2 Grad zu rechnen.

Die vom Flugverkehr verursachten Stickoxide (1989 waren es etwa drei Millionen Tonnen) haben je nach Höhenlage gegensätzliche Wirkungen. In den unteren Luftschichten erhöhen sie die Ozonwerte und den Smog.

Die zwischen 9.000 und 13.000 Meter Höhe ausgestoßenen Stickoxide des Flugverkehrs gelangen (dank ihrer etwa 1 OOf achen Lebensdauer gegenüber den Stickoxiden in Bodennähe) zum Teil auch in die Stratosphäre. Mit Wasser bilden sie dort zusätzliche Stratosphärenwolken aus Salpetersäure-Eis. Zusammen mit den Treibstoffgasen (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) sind diese Wolken mit Schuld am Ozonschwund und an den Ozonlöchern in der Stratosphäre.

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