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Frauenschicksal

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Marlen Haushofer (1920-1970) hatte zu Lebzeiten nur einen kleinen Leserkreis. Das änderte sich 1984, als Neuauflagen von drei ihrer Romane erschienen, zuletzt „Die Mansarde”, das letzte Werk der Autorin.

Die Haushofer schildert acht Tage aus dem Leben einer Frau, in denen sie von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Sie erhält Briefe, gefüllt mit Blättern ihrer vor Jahren geschriebenen eigenen Tagebücher, die verlorengegangen waren. Szenen aus ihrer Kindheit und glücklichen Ehejahren sind erwähnt, bis das Ereignis eintrifft, das diese kleine Welt zerstört.

Die Frau wird eines Nachts durch das Geheul einer Feuersirene plötzlich taub — die hintergründigen Ursachen des Geschehnisses bleiben im Dunkel. Jedenfalls zieht sich die Heldin in eine einsame Berghütte zurück. In ihrem Asyl benützt ein unheimlicher Unbekannter ihre Taubheit, um seine dunkle Vergangenheit herauszuschreien und sich von dieser zu befreien. Am Ende kann die Heldin wieder hören.

Hinter diesem äußeren Rahmen der Geschehnisse verbirgt sich unsägliche Einsamkeit, Marlen Haushofer verklärt sie mit einem Schimmer von Hoffnung.

DIE MANSARDE. Von Marlen Haushofer. Ciaassen Verlag Düsseldorf. Neuausgabe 1984. 220 Seiten, geb., öS 202,80.

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