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Freiheit für Albanien

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Als Sultan Mehmed V. am 3. August 1912 - vor 80 Jahren -in Istanbul das Dekret unterzeichnete, das den Albanern teilweise Autonomie zusicherte, reagierte er damit ebenso auf die Modernisierungsbestrebungen der Jungtürken wie auf die Unruhen, die im „Land der Shqipetaren" seit Jahren immer wieder aufbrandeten.

Die türkischen Vilayets Iskodra (Scutari - Shkoder), Manastir (Bitolja) und Yanya (Joannina) im Nordosten des Ösmanischen Reichs waren von. Stämmen bewohnt, die seit dem Mittelalter unter türkischer Herrschaft lebten und auch konfessionell gespalten waren. Nun wurde Albanisch Unterrichts- und Verwaltungssprache. Zusammen mit den Vilayets Kosovo und Selanik (Thessaloniki) bildeten sie den - von den Nachbarn mehrfach begehrten -Rest des Ösmanischen Reichs auf europäischem Boden.

Die im Oktober 1912 ausbrechenden Balkankriege, ausgelöst durch Unruhen in Albanien und Mazedonien, verstärkten noch die Differenzen der Anrainer um die ersehnte Beute. Die Griechen von Süden, die Bulgaren von Osten, Serben und Montenegriner von Norden und Nordosten besetzten jeweils ihre Wunschbereiche und mußten wieder abziehen, als die Großmächte sich einmischten, um selbst die Verteilung der Beute vorzunehmen. Auch während des Ersten Weltkriegs zog sich die Front zwischen Mittel- und Westmächten durch Albanien.

Erst 1922 konnte sich Achmed Zogu durchsetzen, erst als Präsident, dann ab 1928 als selbsternannter König - bis ihn 1939 die Italiener verjagten und Albanien erneut unter Fremdherrschaft geriet. Die Italiener wurden von den Deutschen, diese 1945 von den Kommunisten abgelöst.

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