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Friede durch Solidarität

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16.000 Oberösterreicher beteten am 28. Februar im Linzer Dom für den Frieden. Die Fürbittentexte, von der FURCHE dokumentiert, offenbaren ihr „Friedensprogramm".

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16.000 Oberösterreicher beteten am 28. Februar im Linzer Dom für den Frieden. Die Fürbittentexte, von der FURCHE dokumentiert, offenbaren ihr „Friedensprogramm".

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Katholische Frauenbewegung:

Der Friede wird niemandem in den Schoß gelegt. Er muß gemeinsam erarbeitet und erlernt werden. Der Friede beginnt dort, wo wir unsere Mitmenschen respektieren: in ihrem Anderssein, in ihrer Meinung, in ihrer Weltanschauung und ihrem Lebensrecht.

Das gilt im besonderen auch für die Angehörigen anderer sozialer Gruppen, anderer Rassen und Völker.

Konflikte und Spannungen unter den Menschen sind unvermeidlich. Ihre Lösung und die Aufgabe, sie auszutragen, darf ausschließlich mit friedlichen und gewaltfreien Mitteln versucht werden. Ein wichtiges Instrument ist das Gespräch, besonders innerhalb der Familie, am Arbeitsplatz und in der Nachbarschaft.

Katholische Jugend/Land:

Für uns gehören der Friede mit Gott, der Friede mit sich selbst und der Friede mit dem Nächsten untrennbar zusammen. Wir sehen den Unfrieden in unserer Gesellschaft und bei anderen Völkern. Wir strengen uns an, Gerechtigkeit und Frieden zu verwirklichen.

Wir bemühen uns auch, daß in der Diözese jemand angestellt wird, der hauptsächlich dafür arbeiten kann. Die Dekanatsverantwortlichen der Katholischen Jugend/Land haben beschlossen, dafür eine Starthilfe von 100.000,— zur Verfügung zu stellen.

Seit langem setzen wir uns auch für den Zivildienst ein. Dabei geht es uns nicht um die ersatzlose Streichung des Bundesheeres. Wir setzen uns dafür ein, daß der Zivildienst vom derzeitigen Sozialdienst zu einem echten Friedensdienst umgestaltet wird.

Wir sind überzeugt, daß dadurch gewaltarme Formen der Konfliktlösung im gesellschaftlichen und zwischenstaatlichen Bereich gefördert werden. Wir

träumen von einer Welt, in der Konflikte ohne Anwendung von Gewalt gelöst werden.

Katholische Arbeitnehmerbewegung:

Immer wieder erfahren wir, wieviel Ungerechtigkeit, Lieblosigkeit und Unfriede gerade auch im Bereich der Arbeitswelt herrscht, in den Beziehungen der Arbeitnehmer untereinander, im Verhältnis zu den Gastarbeitern, zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. ..

Betroffene sagen:

„Ich bin jetzt ein Jahr arbeitslos, ich bin derart demoralisiert, daß ich in der Früh oft nicht mehr aufstehe."

„Im Betrieb zählt nur die Leistung, als Mensch bist Du völlige Nebensache."

„Ich habe im Büro Nervenzu-

sammenbrüche erlebt. Bei mir selbst war es so, ich bin munter geworden in der Nacht, und war in Schweiß gebadet..."

„Meine Schichtarbeit (6.00 -14.15 Uhr, 14.15 - 22.35 Uhr) beeinflußt das Familienleben sehr. Das Mittagessen ist erst um 15 Uhr. Komme ich heim von der Spätschicht, werden die Kleine und meine Frau meistens munter, das ist mir unangenehm, weil meine Frau, eine Krankenschwester, um 5 Uhr aufstehen muß."

Katholische Studierende Jugend:

Auch in der Schule herrscht Gleichgültigkeit, Ungerechtigkeit, Ausnützung und Beherrschung unter den Schülern, zwischen Schülern und Lehrern. Dadurch wird vielfach das friedli-

che Zusammenleben verhindert oder gefährdet. Katholische Arbeiterjugend:

Gott hat diese Welt für das Leben geschaffen und die Güter dieser Erde sind für alle gleichermaßen da.

Solange nicht der Mensch mit all seinen Fähigkeiten und seinem Schöpfungsauftrag im Mittelpunkt steht, sondern Geld, Gewinne, Besitz, Herausholen was geht, solange wird es Unrecht und Unfrieden geben!

Solange es Armut und Unrecht gibt, kann es keinen Frieden geben. Um ihren Besitz zu verteidigen, bewaffnen sich die Reichen, denn ihr Unrecht können sie nicht mehr gewaltlos verteidigen.

Wahre Liebe teilt. Wahre Liebe ist waffenlos. In Jesus Christus hat Gott endgültig und einseitig abgerüstet.

Katholische Jungschar:

Unfriede entsteht dort, wo Kinder allein sind, wo sie mißhandelt werden, wo sie keine Hilfen erhalten zum Wachsehkönnen in den Grundwerten menschlichen Lebens.

So versucht die Katholische Jungschar, den Kindern aller Schichten in Heimstunden ein wenig Stütze zu sein, Orientierung zu bieten durch <ien Umgang mit Gruppenleitern, deren Handeln von der Liebe zu Gott und den Mitmenschen geprägt ist

Katholische Männerbewegung:

Wenn wir die Länder der Erde betrachten, so sind es viele, in denen die Ausübung der Menschenrechte nicht nur zum Teil möglich ist. Die Menschenrechte sind aber Grundrechte eines jeden Menschen. Sie zu respektieren, ist eine Voraussetzung für den Frieden.

Um die Ausübung der Menschenrechte möglich zu machen, müssen wir uns mit den Rechtlosen solidarisieren, so wie es Jesus mit den Ausgestoßenen seiner Zeit tat.

Ein Beitrag, Friede zu schaffen, ist es, den Hunger in der Welt zu vermindern und den Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen

Der Friede in unserem Land wird auch durch krasse Einkommen sunter schiede gefährdet...

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