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Friede Obne Hoffnung

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Ist es nicht ein Zeichen für den Irrwitz unserer Zeit? Da findet am Sinai der bedeutendste Akt der Friedens-Realisierung statt, den es seit vielen Jahren gegeben hat — und die Kommentare sind skeptisch, ja negativ.

Daß die Friedenskämpfer" in Prawda und TASS nichts anderes anzumerken haben, als daß nun die israelischen Truppen durch solche der NATO ersetzt würden, wundert nicht.

'Aber auch sonst will man nicht so recht daran glauben, daß hier vollzogen wurde, was Vorjahren von Anwar el Sadat und Menachem Begin in Camp David besiegelt worden war.

Sadat bezahlte sein Eintreten für den Frieden mit dem Leben. Begin hat sich mit der gleichen Härte, mit der er sich gegen die Palästinenser wandte, auch gegen die eigenen Landsleute durchgesetzt.

Warum jubelt die Welt nicht auf, daß wenigstens ein Streitpunkt aus der Welt geschafft ist? Warum veranstalten die Friedensdemon-strierer nicht Fackelzüge zum Dank für die Männer von Camp David?

Wohl deshalb, weil zur selben Zeit die Lage an der Nordgrenze des Staates Israel keineswegs nach Frieden aussieht. Weil die Hoffnung fehlt, daß auf die Räumung des Sinai weitere Taten folgen könnten, die den Frieden sichern helfen. Friede ohne Hoffnung trägt den Keim neuen Unfriedens in sich.

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