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Führend in der Landwirtschaft

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kommen also ausschließlich von der agrarischen Produktion bestreiten, auf 45,1% der insgesamt 90.751 Betriebe zurückgegangen. Diese Zahl liegt zwar noch über dem österreichischen Durchschnitt, doch müssen sich immerhin 49,7% ihr Haupteinkommen in einem anderen Beruf verdienen.

Allerdings werden auch die Rentnerbetriebe, die insgesamt 13.252 ausmachen, zur Gruppe der Nebenerwerbsbetriebe gezählt Die noch verbleibenden 3,9% sind sogenannte Zuerwerbsbetriebe, das heißt, das Haupteinkommen der Inhaber wird aus der Landwirtschaft bezogen, wozu noch ein zusätzliches Einkommen etwa durch den Fremdenverkehr usw. kommt.

Diesen Strukturverhältnissen entsprechend verfolgt die Niederösterreichische Landes-Landwirtschafts-kammer auch ihre agrarpolitischen Zielsetzungen. Danach soll der zukunftsorientierte Vollerwerbsbetrieb weiterhin ein mit anderen Berufsgruppen vergleichbares Einkommen aus der agrarischen Produktion erzielen können. Für die Nebenerwerbsbetriebe wird in dem Agrarpro-gramm der Niederösterreichischen Landes- Landwirtschaftskammer die Schaffung von Arbeitsplätzen in zumutbarer Entfernung verlangt.

Eine Sonderstellung nehmen in Niederösterreich jene Betriebe ein, die im Grenzland produzieren. Über Initiative der Niederösterreichischen

Landwirtschaftskammer und des Landes Niederösterreich wurde ein Sonderprogramm geschaffen, das schon seit 1974 zunächst auf fünf Jahre Zuschüsse im Gesamtausmaß von 300 Millionen Schilling vorgesehen hat und von Land und Bund gemeinsam getragen wird. Erst in diesen Tagen konnte dieses Programm für die kommenden fünf Jahre verlängert werden, wobei auch die finanziellen Mittel aufgestockt wurden. Für die Grenzlandförderung gibt es darüber hinaus auch zusätzliche Agrar-Investitionskredite, damit die Betriebe in dieser Region in die Lage versetzt werden, eine rationelle Produktion aufrecht zu erhalten.

Nach den inzwischen allgemein anerkannten Vorstellungen der Niederösterreichischen Landes-Land-wirtschaftskammer sollen in jenen Gebieten, wo eine landwirtschaftliche Erzeugung nur unter besonders erschwerten Bedingungen möglich ist, die Allgemeinheit aber ein besonderes Interesse hat, die Kulturlandschaft auch dort zu erhalten, Direktzuschüsse gegeben werden.

In diesen Berggebieten gut es vor allem, die Infrastruktur zu verbessern, das heißt, daß das Wegenetz ausgebaut werden muß und Telefonanschlüsse zu annehmbaren Bedingungen geschaffen werden. Auch dabei hat das Land Niederösterreich alles getan, daß die notwendigen Vorhaben rasch verwirklicht werden können und innerhalb der nächsten acht Jahre die Hofzufahrten ausgebaut sind. Bereits 2500 km solcher Güterwege wurden fertiggestellt.

Schon in unserem agrarpolitischen Grundkonzept haben wir verlangt, daß die Erschwernisse, die sich aus der Bewirtschaftung in diesen Gebieten ergeben, durch Direktzuschüsse abgegolten werden müssen. Das Land Niederösterreich hat dafür schon 1977 34,6 Millionen Schilling aufgewendet, wobei Betriebe in allen drei Erschwerniszonen berücksichtigt werden, der Bund hingegen leistete 15,96 Millionen Schilling nur für die Betriebe in den extremen Lagen.

Auch für 1978 wird das Land die umfangreiche Bergbauernförderung durchführen und dabei alle Nebenerwerbsbetriebe einbeziehen, nicht zuletzt auch in der Erkenntnis der produktionspolitischen Bedeutung, die zu berücksichtigen ein neutraler Staat wie Österreich verpflichtet ist: Alle Nahrungsmittelreserven zu nützen, um in Krisenzeiten weitgehend unabhängig bleiben zu können.

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