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Gegen das Fett im Blut

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In neuer Zeit hat die Zahl der Herzinfarkte erschreckend zugenommen, so daß laut Statistik heute jeder dritte Mensch an einem Herzinfarkt stirbt. Die Situation erfährt noch dadurch eine Verschärfung, daß im Gegensatz zu früher mehr jüngere Menschen von diesem Leiden befallen werden.

Um die Ursachen dieser Tatsache zu erforschen, haben vor zehn Jahren amerikanische Ärzte in der kleinen Stadt Framingham eine Studie begonnen. Dieser Studie waren bestimmte Kriterien zugrunde gelegt. Hochdrudi, Übergewicht, erhöhte Fettwerte im Blut, Nikotingenuß, Zucäcerkrankheit, Mangel an körperlicher Bewegung, Streß und familiäre Belastung.

Diese Aufzählung enthält jedoch in keiner Weise eine Bewertung dieser sogenannten Risikofaktoren. Wenn nun bei einem Menschen zwei oder mehrere Risikofaktoren zusammenkommen, so steigt die Gefährdung nicht nur in einf aciher Summierung, sondern potenziert sich, mit anderen Worten, wenn zum Beispiel ein Übergewichtiger gleichzeitig viel raucht, ist er nicht doppelt, sondern dreifach belastet. Es ergibt sich aus dem Gesagten daher die logische Schlußfolgerung, daß aus prophylaktischen Gründen die Zahl der Risikofaktoren möglichst gering zu halten ist

Man wird also einen eriiöhten Blutdruck rechtzeitig behandeln lassen. Einen Übergewichtigen wird man durch starke Einschränkung der Kalorienizufuhr auf Normalwerte zurückführen. Erhöhte Fettwerte im Blut wird man durch Ersatz der tierischen Fette in der Nahrung bei gleichzeitiger Einschränkung der Kohlehydrate zu normalisieren suchen. Nikotingenuß soll weitgehend oder, noch besser, vollsitärudig eingestellt werden. Als einer der wichtigsten Punkte sei die körperliche Be wegung, also der Sport, besonders bei Leuten, die eine sitzende Tätigkeit ausüben, erwähnt. Die körperliche Bewegung führt zu einer deutlichen Reduzierung der Blutfette. Streß-Situationen sollen nach Möglichkeit vermieden werden; wenn dies praktisch nicht durchführbar ist, würde die Verabreichung von einem Beruhigungsmittel in so einem Fall sehr segensreiich wirken. Die Vermeidung oder Verminderung von Streß-Situationen ist deshalb so wichtig, weil es dadurch zu einer Erhöhung der Blutfette und somit zu einer erhöhten Infarktgefahr kommt.

Zusammenfassend läßt sich sagen: Gesünder leben, Meidung von Fett, Alkohol, Nikotin und viel Sport — dann hat man schon sehr viel zur Vermeidung eines Herzinfarktes getan.

Medizinaltat Dr. Kurt Spitzer ist Facharzt für innere JVfedizin und Mitglied der österreichischen Gesell. Schaft, die es sich im Rahmen der Europäischen Herzwoche vom 21. bis 28. Februar zur Aufgabe gemacht hat, eine Kampagne gegen den Herztod durchzuführen.

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