6966988-1985_17_01.jpg
Digital In Arbeit

Genf: Nach der ersten Runde

Werbung
Werbung
Werbung

Die erste Runde der Genfer Rüstungskontrollverhandlungen ist am vergangenen Montag mit einer Plenarsitzung beendet worden und es wird wohl noch vieler Runden bedürfen, ehe ein brauchbares Vertragswerk zustande kommt.

Uber das diplomatische Feilschen an den Verhandlungstischen ist bislang wenig bekannt geworden, um so mehr wird an den verschiedenen Propagandafronten lauthals gestritten, wahrscheinlich nicht unbedingt zum Vorteil eines sachlichen Gesprächsklimas in Genf:

Weder KPdSU-Chef Michail Gorbatschows (Laden-hüter-)Vorschlag eines Stationierungsstopps bei Mittelstreckenraketen in Europa (der nur die sowjetische Überlegenheit festschreiben würde), noch jüngste Aussagen des US-Verteidigungsministeriums, die USA fühlten sich berechtigt, einige Punkte des ABM-Vertrages zu ignorieren, sind in dieser Hinsicht als konstruktiv zu werten — im Gegenteil.

Aber ohne eine Propagandaschlacht vor den Augen und Ohren der Weltöffentlichkeit, ohne Anschuldigungen und Drohungen geht es im Dialog zwischen den beiden Supermächten offenbar nicht. Hoffentlich können US-Präsident Ronald Reagan und Kreml-Chef Gorbatschow wenigstens dann darauf verzichten, wenn sie sich vermutlich im Herbst in New York oder Washington Aug'in Aug' gegenübersitzen werden. Den amerikanischsowjetischen Beziehungen und dem Ost-West-Klima könnt's bestimmt nicht schaden.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung