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Genschers Akt am Hochtrapez

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Hans-Dietrich Genscher ist FDP-Chef, die FDP ist Koalitionspartnerin von CDU und CSU geblieben. Ansonsten aber geht es bei Deutschlands Freidemokraten nach ihrem Berliner Parteitag weiter drunter und drüber.

Linke Frei- und Jungdemokraten drohen mit einer Parteineugründung, viel ist von „Verrat" und „Treuebruch" die Rede, weil Genscher den Koalitionspartner gewechselt hat.

Diese Kritik übersieht freilich, daß gegen einen Verbleib in der früheren Koalition mit der SPD offenbar noch mehr Parteitagsdelegierte gewesen sind.

Vielleicht hätte sich die FDP einiges von ihrer jetzigen Kalamität erspart, wäre sie von vornherein mit neuen Personen in die neue Koalition gegangen. Die Größe hiefür hätte Genscher selber aufbringen müssen.

Ansonsten aber spiegelt die jetzige Malaise der FDP das Dilemma jeder „dritten Kraft" wider, die sich zwischen einer sozialdemokratischen und einer christdemokratischen Großpartei behaupten möchte: Wird die Bindung an rechts zu eng, rebellieren die Linken; wird der Flirt mit links zu kusche-lig, laufen die Rechten fort.

Kein Wunder, daß Norbert Steger auf der Lauer liegt — ratloser, als sein forscher Kommentar vermuten ließe.

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