6719097-1965_04_08.jpg
Digital In Arbeit

Für Einheit der Christen

Werbung
Werbung
Werbung

In den katholischen Kirchen der ganzen Welt sowie in den Gotteshäusern zahlreicher anderer christlicher Konfessionen wird seit Montag, dem IS. Jänner, in besonderer Weise für die Einheit der Christen gebetet. Es geschieht dies im Rahmen der „Weltgebetsoktav für die Einheit“, zu der sich alljährlich in der Zeit vom 18. bis 25. Jänner Christen der verschiedenen Bekenntnisse zusammenfinden.

Papst Paul VI. befaßte sich aus Anlaß der Gebetsoktav in einer Ansprache an die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen mit dem „großen Ideal der Wiedervereinigung der verschiedenen und heute getrennten christlichen Konfessionen in der einen Kirche Christi“. Hand in Hand mit dem wachsenden Wissen der Christenheit um dieses hohe Ideal der Einheit und der Liebe, sagte der Papst, „wachsen auch die Schwierigkeiten, werden Hindernisse offenbar“. Diese Hindernisse seien verständlich, aber bitter. Der Heilige Vater gab jedoch seiner Zuversicht Ausdruck, daß die Hindernisse zu überwinden seien. Es sei zu hoffen, daß es zur „Einheit des Glaubens, der Disziplin und der Liebe“ kommen werde.

Mit dem Standort und den Aufgaben der Orthodoxie in den Bemühungen um J eine Annäherung zwischen den getrennten christlichen Konfessionen befaßte sich das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirchen, Patriarch Athenagoras I. von Konstantinopel, in einem Hirtenwort an die Gläubigen. Die orthodoxe Kirche, stellte der ökumenische Patriarch fest, sei bemüht, die historischen Unterschiede in den theologischen Auffassungen der verschiedenen Kirchen soweit wie möglich abzubauen. Die orthodoxe Kirche trete für den Zusammenschluß aller geistigen Kräfte der Welt, die Christus zum Urheber haben, mit allen Kräften ein.

Patriarch Athenagoras kam in seinem Hirtenwort sodann auf die im November auf Rhodos abgehaltene Dritte Panorthodoxe Konferenz zu sprechen. Dabei seien, wie der Patriarch hervorhob, Mittel und Wege gefunden worden, um den Dialog mit der katholischen Kirche ernsthaft aufzunehmen. In dieser Frage könne man optimistischen Perspektiven entgegensehen. Allerdings müsse das Gespräch mit dem Vatikan gründlich vorbereitet, mit aller Umsicht geführt werden. Ungeachtet der verschiedenen Hindernisse werde die orthodoxe Kirche wie mit den Anglikanern und Altkatholiken auch mit der katholischen Kirche brüderliche Beziehungen unterhalten.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung