Tag der offenen Moschee - Tag der Religionen

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Über die Möglichkeiten eines vertieften interreligiösen Dialogs.

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Über die Möglichkeiten eines vertieften interreligiösen Dialogs.

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Im Jahre 2013 hat die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich den „Tag der offenen Moschee“ eingeführt. Dieser soll Transparenz, Dialogbereitschaft und Offenheit der Moscheen in Österreich signalisieren. In Deutschland wurde der Tag der offenen Moschee bereits vor 25 Jahren ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 3. Oktober statt. Ich wurde schon oft eingeladen, im Rahmen der Aktivitäten an diesem Tag eine kurze Ansprache in der Moschee zu halten.

Man trifft hier in der Regel Vertreter der Stadt, der Kirchengemeinden, aber auch einige Besucher(innen) aus der Nachbarschaft der Moschee und andere am interreligiösen Dialog Interessierte. Es begegnen sich also in der Regel Personen, die ohnehin Sensibilität für Vielfalt haben. Dennoch ist ein solcher Tag ein wichtiges Signal der Offenheit der Moscheen. Aber solange die Imame nicht wirklich Deutsch sprechen können und die Lebenswirklichkeit im Land nicht kennen, wird es bei diesem Symbolcharakter bleiben und man wird nicht wirklich in einen vertieften Dialog treten können. Aber genau so einen Dialog wünschen sich viele, vor allem diejenigen, die gewisse Vorbehalte oder sogar Ängste vor dem Islam haben und die kritische Fragen stellen möchten. Es gilt, diese Menschen zu erreichen. Studien zeigen, dass Ängste vor dem Islam dort am stärksten vorhanden sind, wo kaum Begegnungen stattfinden.

In Deutschland wechseln sich der Katholiken- und der Evangelische Kirchentag jährlich ab. Zu den vielfältigen Veranstaltungen mit Diskussionen sind alle eingeladen. Es nehmen in der Regel Zehntausende unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen teil, die so miteinander ins Gespräch kommen können. Vielleicht wäre dies eine Inspiration für einen gemeinsamen Tag der Religionen in Österreich. Fest steht: Je mehr Räume der Begegnung wir schaffen, desto kleiner werden die geistigen Abstände zwischen uns.

Der Autor leitet das Zentrum für Islamische Theologie an der Uni Münster.

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