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Teilung für Palästina

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Der Autonomieplan für das Westjordanland geht sehr zähe der Verwirklichung entgegen - einer der vielen Pläne, Palästina zwischen Juden und Arabern aufzuteilen, seit der britische Außenminister Arthur J. Balfour 1917 den Juden in Palästina eine Heimstatt versprochen hatte und sofort auf den Widerstand der Araber gestoßen war.

Die Balfour-Deklaration hatte die Einwanderung von Juden stark angeregt. 1920,1921,1929 kam es zu Unruhen. Am 17. November 1930 - vor 65 Jahren - legte darauf Premierminister James R. Macdonald in London seinen Plan für den Frieden zwischen Juden und Arabern vor.

10.000 arabische Familien, die von den Juden durch Aufkauf des Bodens landlos gemacht worden waren, sollten angesiedelt, später der verfügbare Grund und Boden gleichmäßig an Araber und Juden verteilt werden.

Das nützte gar nichts. Seit 1937 lag der Plan auf dem Tisch, das Land westlich des Jordan in einen jüdischen und einen arabischen Staat zu teilen. Die Juden stimmten zu, die Araber lehnten ab.

Im Februar 1939 stand ein neuer Plan auf der Palästinakonferenz in London auf der Tagesordnung. In einer gesetzgebenden Versammlung sollten die Araber 70, die Juden 30 Sitze einnehmen. Die jüdische Einwanderung sollte allmählich abgesenkt werden. England würde die Erhaltung der zivilen und politischen Rechte der Juden garantieren. In einem Teil Palästinas sollte den Juden unbeschränkter, in einem andern Teil beschränkter Landerwerb gestattet sein. Ein dritter Teil wäre für jüdischen Landerwerb gesperrt. Nun lehnten die Juden den Plan ab.

In einem Weißbuch der britischen Regierung vom Mai 1939 wurde die Einwanderung drastisch erschwert -gerade zu einer Zeit, wo sie angesichts der Verfolgung der Juden in Deutschland besonders nötig gewesen wäre.

Bis zur Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel sollten noch neun Jahre vergehen.

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