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Mehr als 500 Bäume hat meine Heimatstadt Koblenz in diesem Jahr infolge der Trockenheit verloren. Die kulturell und ökologisch wertvollen Steilhänge von Rhein und Mosel sehen ebenfalls furchtbar aus. Nun geht mir das „How dare you!“ Greta Thunbergs nicht aus dem Kopf. Wie können wir es wagen, die Ressourcen dieser Welt so schamlos ausbeuten?

Die Amazonas-Synode in Rom führt diese Ausbeutung vor Augen. Darauf setzt die Missionsärztliche Schwester Birgit Weiler, die sich als Professorin der Jesuiten-Universität in Lima für die Rechte indigener Völker engagiert und die auf Einladung von Papst Franziskus an der Synode teilnimmt. Für ihre Doktorarbeit über inkulturierte Pas­toral in Peru erhielt sie den Erwin-Kräutler-Preis der Universität Salzburg. „Amazonien gehört zu den weltweit verwundbarsten Gebieten. Bereits jetzt sind große Teile des Regenwaldes zerstört mit schlimmen Folgen für die Menschen vor Ort. Auch für die Zukunft des Lebens auf unserem Planeten ist es entscheidend, dass wir uns in weltweiter Solidarität für den Erhalt dieses Gebietes einsetzen.“

Die Erdölgewinnung in Peru vergiftet Erde und Wasser, auch die Rodung von Wäldern zerstört den Lebensraum der indigenen Völker. Mit den Minenunternehmen und Ölfirmen haben sich einflussreiche Wirtschaftsmächte positioniert. Woraus nimmt Sr. Birgit ihre Kraft zum Widerstand gegen die Übermacht? „Mein Glaube an Gott, der uns seine Schöpfung anvertraut. Liebe zu Gott und zu seiner Schöpfung sind für mich untrennbar. Daher begegne ich den Mitmenschen verschiedener Kulturen und den anderen Mitgeschöpfen in Respekt, Liebe und Solidarität. Mich bestärkt darin das Charisma meiner Ordensgemeinschaft, Zeugnis für die heilende Liebe Gottes zu geben. Und ich schöpfe täglich neue Kraft aus der Begegnung mit den wunderbaren Menschen, die im Regenwald Perus leben.“

Die Autorin ist katholische Vulnerabilitätsforscherin an der Uni Würzburg

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