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Gleichnisse

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In diesem wahrlich bahnbrechenden Buch will Flusser den jüdischen Hintergrund der Gleichnisse Jesu aufzeigen, denn diese gehören der gleichen Gattung an wie die ältesten rabbini- schen Gleichnisse und beide haben den Zweck, das einfache Volk von einer moralischen Wahrheit zu überzeugen.

Durch diesen Vergleich soll dem Leser geholfen werden, die Gleichnisse Jesu so zu verstehen, wie sie gemeint waren, nämlich in erster Linie als Vehikel für die sittliche Botschaft Jesu und nicht als Warnung vor der Endzeit.

Flusser zeigt unter anderem, daß „die Gleichnisse nicht ein Verstockungsmittel sind, sondern ein Hilfsmittel zum besseren Verständnis“. Nach dem Verstokv kungsmotiv sind die Außenstehenden so verblendet, daß die Gleichnisrede sie nur noch mehr in ihrer Blindheit bestärkt. Im je- suanischen und rabbinischen Sinn bedeutet „Gleichnisrede" aber nicht wie hier „ein verhülltes, rätselhaftes Wort“, das nur dem Eingeweihten verständlich ist, . sondern „eine mündliche volkstümliche Kurzform mit einem religiösen Gehalt“. Demnach kann das Verstockungsmotiv nicht auf Jesus selber zurückgeführt werden.

Das anspruchsvolle Buch ist eine wahre Fundgrube. Die Auffindung der jeweils gebrauchten Schätze wird durch Register erleichtert.

glE RABBINISCHEN GLEICHNISSE UND ER GLEICHNISERZÄHLER JESUS. 1. Teil. Das Wesen der Gleichnisse. David Flusser. Verlag Peter Lang. Bern. 336 Seiten, öS 472,50.

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