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Glücksklangwolke
Zum 18. Male hat Linz derzeit wieder sein Internationales Brucknerfest, das durch „Klangwolke" und „ars elec-tronica" weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt würde. Bruckner allein macht auch heuer nicht das Fest, das bis 29. September drei Wochen lang durch ein vielschichtiges Angebot seinem Profil die Treue hält. Auf Musik verschiedener Stile setzte schon der Auftakt zum Wochenende. Den Festakt, bei dem um den verspätet eingetroffenen Festredner Axel Corti gezitteret wurde, teilten sich Bruckner, Alfred Mitterhofer und Richard Wagner. Das Eröffnungskonzert des Festivals füllten Frank Martin, der strapazierte Jahresregent Mozart und Carl Orff.
Dessen „Carmina Burana" schwebten als 13. Freiluftkonzert über dem Donaupark und wurden zur Glücksklangwolke. Für die Visualisierung mit 120.000 Watt technisch *so stark ausgerüstet wie noch nie, lockten sie, wie noch nie, fast 100.000 Menschen zu dem exquisiten Nachtspektakel. 15 Millionen Schilling hätte dieses ursprünglich verschlungen, weil der Szeniker Hans Hoffmann Innen- und Außen-Inszenierung vernetzen wollte.
Das Projekt mußte letztlich auf fünf Millionen gestutzt werden, hat aber nichts an Attraktivität eingebüßt. Mit Licht-, Laser- und Feuereffekten sowie riesigen Schiffsaufbauten hat Hoffer Orffs mitreißende Musik bildlich optimal umgesetzt. Gespielt wurde sie vom Symphony Orchestra Norrköpping unter Franz Welser-Möst, gesungen vom Mozart-Chor des Linzer Musikgymnasiums und den St. Florianer Sängerknaben, die den rhythmischen und textlichen Anforderungen des Werkes großartig beikamen. Als Idealbesetzung galten die Solisten Eva Mei, Kurt Azesberger und Jeffrey Black.
Auf dem zweiten Programm des Gastorchesters standen dann die Symphonie Nr.5 von Bohuslav Mar-tinu und die „Sechste" von Bruckner. Ansonsten regiert in der ersten Brucknerfestwoche die „ars electro-nica", die sich heuer brisanter denn je gibt, wie schon der Titel „Out of control" besagt.
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