7168661-1982_37_11.jpg
Digital In Arbeit

Gulda-Mixtur

Werbung
Werbung
Werbung

Friedrich Guido, ist zweifellos ein großer Künstler, vor allem, wenn er am Klavier Bach, Beethoven und Mozart spielt. Der Komponist Gulda ist allerdings bei weitem nicht so unumstritten, doch das nimmt er in Kauf. Immerhin wurde sein 1981 erschienenes Cellokonzert mit Blasorchester zum ,Jilassik”-Renner der Saison, immerhin sorgte er mit seinem hüllenlosen TV-Auftritt gemeinsam mit seiner künstlerischen und menschlichen Weggefährtin Ursula Anders für spektakuläres Aufsehen.

Sein neuestes Opus wurde am 11. September im Bregenzer Festspielhaus uraufgeführt, ein „Concerto for Ursula”, die dabei diesmal allerdings, ebenso wie Gulda selbst, züchtig hochgeschlossen blieb.

Das dreisätzige Werk mit dem Komponisten selbst am Pult eines Kammerorchesters der Berliner Philharmoniker (Gulda:,Richard Strauss hatte seinen Karl Böhm, ich habe niemanden”) ist eine ebenso eigenwillige wie gekonnte Mixtur aus Klassik, Jazzelementen, ein bißchen Rock, grüner Naturidylle des Salzburger Landes und — natürlich — Gulda, dem stilistischen Brük-kenbauer.

Ursula Anders (,J)as Werk ist für mich ein Himmelsgeschenk”), die zugleich auch die Pauke bedient, hat der Komponist einiges an neuen vokalen Ausdrucksmöglichkeiten in die geläufige Kehle geschrieben: stilisierte Jodler, Urschreie, wortloser Engelsgesang: Die Stimme als Instrument par excellence.

Die Bregenzer, seit Jahren auf Gulda eingeschworen, ließen den Meister und sein Ensemble hochleben. Und das „Concerto for Ursula” wird der nächste Gulda-Platten-.Jtenner” — wetten, daß?

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung