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Handschrift eines Unbequemen

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Anhand von rund sechzig Zeichnungen und Aquarellen und einigen Ölbildern wird in der BAWAG Fondation in Wien die frühe Schaffensperiode vonOskar Kokoschka präsentiert. Schon „die ersten zwanzig Jahre" -so der Untertitel der Ausstellung - zeigen ihn als Mittler zwischen Gustav Klimt und Egon Schiele. Der lebenslange Grenzgang zwischen Jugendstil und Expressionismus, wobei Kokoschka eher der zweitgenannten Kunstrichtung verbunden blieb, findet sich vorgezeichnet.

Die aus Privatsammlungen stammenden Blätter geben erneut die Möglichkeit, Details aus dem umfangreichen Schaffen eines Künstlers kennenzulernen, in dessen Werk die Zeichnung einen wichtigen Platz einnimmt.

Kokoschka, der verbittert und enttäuscht über die Verleumdungen der Wiener Gesellschaft die Stadt verließ, kehrte nur mehr selten und dann jeweils auch nur für kurze Zeit in diese zurück. So gesehen sind die in regelmäßigen Abständen stattfindenden Ausstellungen der Werke eines Unbequemen späte Versuche, einem wichtigen Künstler den Stellenwert im Bewußtsein der Öffentlichkeit zu geben, der ihm angemessen wäre.

Da Kokoschkas analytische Darstellungsweise künstlerisch die Tiefen der Seele auslotet, ist damit zu rechnen, daß sich erst nach jahrelangen Bemühungen erste Erfolge einstellen werden. (Bis 28. November)

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