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Heiteres Drama

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(Linzer Landestheater: „Don Gi­ovanni“ von W. A. Mozart.) Sehr lange war „Don Giovanni“ nicht in Linz und auch jetzt gehörte er nicht ins Landestheater. Wäre da nicht ein Opernchef, der das Ansehen ei­nes Mozart-Experten hat. Tatsäch­lich war es nur Theodor Guschl- bauer, der die uneinheitliche Neuinszenierung von Raffael Ne- domansky musikalisch aufputzte. Aber was nützen richtige Tempi, natürliche Eleganz und sorgsame Phrasierung, wenn die Besetzung nicht stimmt. Weil sich die hausei­genen Kräfte als ungeeignet erwie­sen.

Angefangen vom Titelträger Ric­cardo Lombardi ohne verführeri­sche Ausstrahlung und mit zu klei­ner Stimme über den geplagten Christopher Doig als Don Ottavio zur fachsuchenden Kathleen Kaun als Donna Anna und aufdringlichen Linda Roark-Strummer als Donna Elvira. Auch Liette Juneau erfreut als Zerlina mehr das Auge, das ge­nügt ihrem braven Masetto Marc Andronakes. Souverän überragt alle haushoch Alfred Muff als idea­ler Leporello. Auch seinetwegen hat die Aufführung Berechtigung.

Ansonsten dürfte das heitere

Drama, übrigens in der deutschen Übersetzung von Georg Schüne­mann gesungen, nicht passiert sein. Trotzdem reagierte das Publikum mit uneingeschränktem Beifall.

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