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Hiroshima, ein Schock für die Welt

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Der 6 . August 1945 veränderte die Welt nachhaltiger als alle anderen Ereignisse des Jahrhunderts: Er stellte den Menschen vor die Alternative, in Frieden zu leben oder unterzugehen.

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Der 6 . August 1945 veränderte die Welt nachhaltiger als alle anderen Ereignisse des Jahrhunderts: Er stellte den Menschen vor die Alternative, in Frieden zu leben oder unterzugehen.

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1939. Aus Deutschland geflohene Physiker drängen Einstein, den US-Präsidenten zu warnen. Sie haben Grund zur Annahme, Deutschland werde Kernwaffen entwickeln.

1941. Der Deutsche Otto Hahn besucht den dänischen Nobelpreisträger Niels Bohr, um ihm zu sagen, die deutschen Kollegen würden keine Atombombe bauen. Doch das Gespräch findet im besetzten Kopenhagen statt. Der Besucher drückt sich aus Angst vor der Gestapo so vorsichtig aus, daß Bohr als Warnung versteht, was beruhigend gemeint war. Er informiert die Amerikaner. Sie beschleunigen den Wettlauf um die Bombe, ohne zu ahnen, daß außer ihnen niemand an den Start gegangen ist.

Mai 1945. Nach dem Sieg über Deutschland wissen sie es. Hätte der Krieg in Europa länger gedauert, wäre Dresden erste Wahl als Ziel gewesen. Aber im Kampf gegen Japan sterben noch immer täglich amerikanische Soldaten. Außerdem wurden in die Entwicklung der Bombe zwei Milliarden Dollar und die Arbeitskraft von 150.000 Menschen investiert. Die Militärs drängen auf Eile. Wollen sie dem Frieden zuvorkommen?

16. Juli 1945. Der Test in der Wüste von New Mexico übertrifft alle Erwartungen. Dieselben Physiker, die den Anstoß zur Entwicklung gegeben haben, beschwören die Politiker, sich mit einer bloßen Demonstration zu begnügen. Niemand hört auf sie. Manche Leute scheinen größtes Interesse an einer Erprobung am „lebenden Material" zu haben.

Japan ist kapitulationsreif und streckt Friedensfühler aus. Die US-Bomber bekommen keine japanischen Jäger mehr zu Gesicht. Aus vielen „fliegenden Festungen" werden Kanonen und schwere Vierlingsmaschinengewehre entfernt, um mehr Treibstoff laden zu können. Britische Schlachtschiffe decken japanische Küstenbefestigungen mit stundenlangem Trommelfeuer ein, ohne daß auf japanischer Seite ein Schuß fällt.

Trotzdem rollen am 6. August um 2.45 Uhr morgens auf der kleinen Insel Tinian drei „fliegende Festungen" an den Start. Weitere B 29 , die das Wetter erkunden, sind seit zwei Stunden unterwegs. Die Flieger wissen, daß das fünf Tonnen schwere, plumpe schwarze Ding im Bauch des mittleren Flugzeugs eine größere Zerstörungskraft als die Bombenlast ganzer Formationen „fliegender Festungen" repräsentiert.

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