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Hoffnung aus der Bibel
Keineswegs biblisch geprägt ist der Glaube und die Religiosität der österreichischen Katholiken, sie werden noch immer verhältnismäßig stark von der Tradition der Gegenreformation bestimmt. Zu „protestantisch“, zu radikal und vielleicht auch zu anspruchsvoll — so erscheint offenbar vielen Österreichern das religiöse Leben mit und aus der Bibel.
Trotz der bis in die Zeit der Aufklärung und der Romantik zurückreichenden Geschichte der Bibelbewegung in Österreich, trotz der Bemühungen von Pius Parsch zwischen den beiden Weltkriegen und in den fünfziger Jahren, trotz der gerade auch von der Katholischen Jugend gepflegten regelmäßigen Begegnung mit dem Neuen Testament, trotz Vatikanischem Konzil nimmt die Beschäftigung mit der Bibel im Glaubensleben keinen höheren Stellenwert ein.
Um allen, die vielleicht beim Katholikentag einen neuen Zugang zu Altem und Neuem Testament versuchen möchten, die Begegnung zu erleichtern, lädt das österreichische Katholische Bibelwerk beim österreichischen Katholikentag zu Bibelgesprächen mit theologischen Fachleuten ein. Insgesamt 17 solcher Gespräche an verschiedenen zentral gelegenen Veranstaltungsorten Wiens finden am Samstag, den 10. September, vormittags gleichzeitig statt, nach einer theologischen Einleitung sollen vor allem die Teilnehmer selbst ein Gespräch miteinander führen.
Viel beachtet wird dabei vermutlich das Podiumsgespräch im Büdungszentrum 9, Strudlhofgas- se zu „Die Bergpredigt — eine Botschaft von Hoffnung und Frieden“ sein, an dem die Journalistin Dolores Bauer, der Exeget Walter Kirchschläger, der Politologe Norbert Leser, die Psychologin Anna Schischitza und die Soziologin Irmfried Speiser teilnehmen.
In der Fußgängerzone am Stock-im-Eisen-Platz wird der Marchegger Pfarrer Robert Stangi per Mikrophon Fragen der Passanten beantworten, ökumenisch konzipiert sind Veranstaltungen zum „Lobgesang Mariens“ in der Evangelischen Kirche Do- rotheergasse mit Pfarrer Alexander Abrahamowicz (ev.) und Professor Karl Rühringer (kath.), in der Kirche Am Hof über „Frauen bilder der Bibel“ mit Sr. Agathe Baternay, Sr. Maria V. Krauss OSB und den Theologinnen Susanne Heine (ev.) und Christine Mann (kath.) und im Bibelhaus in der Breitegasse 8 (7. Bezirk) über „Taufe — Siegel christlicher Hoffnung“ mit Pastor Hugo Mayr (ev.) und Sigrid Mühlberger (kath.)
Zum Bibelgespräch in der Pfarre St. Leopold im 2. Bezirk mit dem Judaisten Kurt Schubert sind auch Juden eingeladen.
Über das Thema „Hoffnung durch das Kreuz“ (Mk 10,32-45) referiert im Schottenstift der Grazer Exeget Franz Zeilinger, zu „Was die Au^en öffnet und die Zukunft erschließt“ (Lk 24,13-35) im Dominikanerkloster Pater Anton Steiner aus Zürich, zu „Von, der Hoffnung auf Frieden“ (nach dem Alten Testament) der Wiener Alttestamentler Georg Braulik OSB in der Pfarre St. Augustin, zu „Jona: Überwindung der Angst“ im an diesem Tag neueröffneten Bibelzentrum in der Singerstraße 7 Bibelwerk-Mitarbeiter Anton Kalkbrenner.
In der Pfarre St. Johann Nepomuk behandelt der Klagenfurter Exeget Karl Woschitz „Erlösende Tränen — durch Leiden lernen“ (Hebr 5,1-10), in der Pfarre Maria Hilf Bibelwerks-Mitarbeiter Josef Schultes „Da waren wir alle wie Träumende“ (Ps 126), in der Piaristenkirche der Salzburger Neutestamentler Wolfgang Beil- ner das Gleichnis vom verlorenen Sohn, in der Pfarre Alser Vorstadt Pater Bernhard Springer OFM Conv. die „Auferweckung Israels“ (Ez 37,1-14).
„Die Hoffnung der Schöpfung“ (Röm 8,18-30) interpretiert Gottfried Hierzenberger in der Pfarre Roßau, zu „Christus — Auferstehung und Leben“ (Joh 11,17-44) gibt der Wiener Exeget Jacob Kremer in der Pfarre Lichtental Erläuterungen und „Lebendige Hoffnung“ (1 Petr 1,3-2,20) behandelt Roman Kühschelm in der Pfarre St. Johann Evangelist. Die Veranstaltungsorte sind zum Teil mit der U-Bahn erreichbar, Beginn ist jeweils um 10 Uhr (Ausnahmen: Kirche Am Hof 9 Uhr; Dominikanerkloster 10,30 Uhr). Verschiedene Bibelausgaben, biblische Kinderbücher und Einführungsliteratur werden am Stock-im-Eisen-Platz und in der Bibelwerk-Buchhandlung ange- boten.
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