6938723-1983_19_01.jpg
Digital In Arbeit

Hoffnungsschimmer für Genf

Werbung
Werbung
Werbung

Was da der sowjetische Parteichef Jurij Andropow bei einer Tischrede anläßlich des Besuchs von DDR- Staatschef Erich Honecker vergangene Woche sagte, ist doch ein echter Hoffnungsschimmer in dieser düsteren Zeit des Raketenstreits. Denn seine Bereitschaftr nicht nur die Anzahl der Raketen, sondern auch die Zahl der Sprengköpfe zu berücksichtigen, könnte die Genfer Verhandlungen über die Euro-Raketen aus der Sackgasse führen.

Warum? Andropow gab durch seine Bereitschaft zur Zählung von Sprengköpfen indirekt die sowjetische Überlegenheit im Mittelstreckenraketenbereich zu, kommt also westlichen Einwänden entgegen.

Der Umkehrschluß: Andropow akzeptiert das westliche Streben nach Gleichgewicht, sieht eini daß die NATO eine Anzahl von Mittelstreckenwaffen zur Erreichung dieses Gleichgewichts auf stellen will.

Die Einrechung des französischen und britischen Atomwaffen-Potentials in die Mittelstreckenraketen- Rechnung bleibt eine sowjetische Forderung. Doch dieses Problem könnte sich ebenso lösen lassen wie die Verlegung der vom europäischen Schauplatz abgezogenen SS-20-Raketen an die fernöstliche Front, dem sich die USA und die Ostasiaten widersetzen. Am Zug sind jetzt die Raketen-Unter- händlerin Genf.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung