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Homo Austriacus

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Ein Buch österreichischer Geschichtsbesinnung im besten Sinn des Wortes. Zu erinnern ist: Österreich wurde verraten und geschändet, durch eine „Geschichtschreibung", die, von „kleindeutschen" und „liberalen" Motiven bewegt, direkt in den Abgrund führte.

Die beiden Autoren beleuchten Maximilian I., Wallenstein, Prinz Eugen, Maria Theresia, Kaunitz, Franz II. und Erzherzog Carl, Metternich, Radetzky, Franz Joseph I. Sie zerstören Klischees.

So hat die historische Forschung in dieser Hinsicht herzlich wenig geleistet etwa in Bezug auf Kaiser Franz.

Noch 1966 vermeldet der nam-. hafte deutsche Historiker Hellmut Rössler, daß der Kaiser nicht las. Franz' besaß eine Privatbibliothek von 40.000 Bänden, war von seinem siebzehnten Lebensjahr an ein eifriger Bücherleser.

Ein Glanzstück des Buches: Wallenstein.

Metternich sieht — wie hier verdienstvoll erinnert wird — die „heilige Allianz" als ein Hirngespinst und Herzensgespinst (so darf man das wohl nennen) des Zaren Alexander und der Baronin Krüdener. Hebbel nach dem Tode Metternichs „Mir kommt es vor, als ob jetzt die Uhr von Europa zerschlagen wäre."

Radetzky: die Londoner „Times" vergleicht ihn nach seinem Tode mit Wellington. Das ist allerhöchste englische Ehrung.

Hohe Sachkenntnis verbindet sich in diesem Buch mit einem aufgeklärten österreichischen Patriotismus.

Ein Geschenk-Buch für Österreicher, und Nicht-Österreichern in die Hand zu geben, die auch heute noch sehr, sehr wenig von Österreich wissen. Schuld-Ursache: eine einhundertfünfzigjährige Denunziation Österreichs durch deutsch-sprachige Historiker.

ÖSTERREICHISCHE PROFILE. Von Gerda und Gottfried Mraz. Athenäum Verlag, Wien-Königstein 1981. 240 Seiten mit 12 Abb.. geb., öS 226.50.

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