Bitte schämen Sie sich!

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Scham muss nicht unbedingt negativ sein: Martin Tauss über die positiven Effekte der Scham.

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Scham muss nicht unbedingt negativ sein: Martin Tauss über die positiven Effekte der Scham.

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Unangenehmen Gefühlen ins Auge zu schauen, fällt schwer: Wer etwa von Traurigkeit, Angst oder Ekel geplagt wird, verspürt zunächst einen instinktiven Impuls: Weg damit! Das ist ganz natürlich, denn der Mensch ist nun einmal ein zutiefst hedonistisches Wesen. Für die Scham gilt das umso mehr: Sie ist ein besonders schwieriges Gefühl. Und hat noch dazu einen schlechten Ruf, denn populäre Ratgeber, aber auch wissenschaftliche Abhandlungen sehen primär die Risiken und Gefahren, die aus diesem Gefühl erwachsen können. Doch Scham muss nicht unbedingt gleich „toxisch“, also ungesund werden. Darauf hat zuletzt Daniel Hell hingewiesen, der mit seinem Buch „Lob der Scham“ (2018) bewusst gegen den Mainstream schwimmt. Er betont die Alarm- und Schutzfunktion des Sich-Schämens, die große Bedeutung für die menschliche Entwicklung und das soziale Zusammenleben hat. Wer sich schämt, kann von einem persönlichen oder zwischenmenschlichen Problem nicht absehen – worauf die Scham unangenehm pocht: Das macht dieses Gefühl so unpopulär, „ähnlich einem Boten, der eine schlechte Botschaft übermittelt“.

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