Mit einem Großaufgebot an Literaturwissenschaftlern aus aller Welt, diesmal auch weiblichen, beging das Internationale. Nestroy-Symposion sein Zwanzig-Jahr-Jubiläum. Und interessanterweise waren es die Frauen, die aus ihrer anderen Sicht die originellsten Reiträge leisteten. Sie verfolgen die uralten Zusammenhänge zwischen Theaterspiel und Heilen durch Lachen bis in Schamanenzeiten zurück oder rekonstruierenden sozialhistorischen Klischeewandel von Possen (das Thema war „Nestroy und die Geschichte"). Dabei ist zu erkennen, wie die geschickte Manipulation von Vorurteilen des Publikums und der eigenen, die ersten biedermeierlichen Emanzipationsversuche haushoch verdammen und lächerlich machen konnten. Oder es wird der langsame Verfall traditioneller Werte und Ideale registriert zur Industrialisierung, deren Materialismus auch religiöse Grundlagen zerstörte.
