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Wer bin ich?

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Ist ein Mensch, dem fremdes Gehimgewebe eingepflanzt wird, noch er selbst? Ist er durch die fremden Zellen ein anderer, ein zusammengesetztes Wesen geworden? Nach einer Tumoroperation oder einer Kopfverletzung organisiert sich das Gehirn von selbst neu. Rei einer Neurotransplantation kommt jedoch neues Gewebe dazu, Gewebe einer anderen Person oder einer anderen Spezies (zum Beispiel Schweinezellen). „Letztlich wissen wir nicht mehr, wer das Denken, Fühlen und bewegen steuert - das eigene oder das fremde Gewebe”, erklärt Detlef B. Linke, Professor für Neurophysiolo-gie und Neurochirurgische Rehabilitation in Ronn. Linke ist Ende Oktober Gast einer

Studientagung im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg, die sich den Ergebnissen und den philosophischen Konsequenzen der Gehirnforschung widmet. Die Konsequenzen von Hirngewebetransplantationen werfen die Frage nach dem Grundwert der Persönlichkeit und nach personaler Identität auf. Auch stellt sich hier die Frage nach den ethischen Grenzen der modernen Medizintechnik. Neben Linke suchen Mediziner, Philosophen und Theologen in einem interdisziplinären Dialog nach Antworten.

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