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Im Sumpf des Libanon

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Als die multinationale Friedenstruppe vor einem Jahr in Beirut einrückte, um der Regierung in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land zu helfen, ihre Autorität wiederherzustellen, wurde sie von den Libanesen willkommen geheißen.

Doch schon damals warnten Kenner der Situation: Wer sich im Sumpf der libanesischen Politik verstrickt, kommt nur schwerlich wieder heraus! Die Warner behielten recht.

Vor drei Wochen zogen sich die Israelis aus dem Bergland des Schuf zurück, und seitdem bekriegen sich Drusen und Christen, um die Kontrolle über dieses von beiden Seiten beanspruchten Gebietes zu erlangen. Und schon geriet das ganze Ka

russell des libanesischen Bürgerkrieges wieder in Bewegung: Schiiten, Palästinenser und Syrer engagierten sich auf Seite der Drusen, gegen die auch die von Christen befehligte libanesische Armee ankämpft.

Stellungen der Friedenstruppen gerieten unter Beschuß, US-Kriegsschiffe erwiderten das Feuer. Die Syrer drohen mit Gegenmaßnahmen und reiben sich als lachende Dritte im Hintergrund die Hände, weil sie von der Internationälisierung des Konfliktes und der libanesischen Selbstzerfleischung nur profitieren können.

Opfer dieser Machtspiele sind einmal mehr die Zivilisten, deren Leben im Libanon nichts mehr zu zählen scheint.

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