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Indiz für einen Trend
Ami 9. Juni findet in Niedersachsen eine für die Bundesrepublik Deutschland wichtige und richtungweisende Landtagswahl statt. Es ist die erste Wahl nach dem Wechsel von Brandt zu Schmidt. Der Ausgang dieser Wahl wird daher als.wichtiges Indiz dafür gewertet, ob der Trend zur CDU, wie er seit den Wahlen von Hamburg deutlich zu beobachten war, weiterhin anhält, oder ob es der sozial-liberalen Koalition gelungen ist, eine Stabilisierung zu erreichen. Alle Parteien räumen der Niedersachsenwahl bundespolitische Bedeutung ein. Gelingt es der CDU, die 1970 mit nur 21.245 hinter der SPD zurückblieb und der nur ein Mandat für die Parlamentsmehrheit der Lan-
deshauptstadt in Hannover fehlte, hätte die CDU nicht nur ein traditionell SPD-regiertes Land für sich gewonnen. Es wäre damit auch der erste Schritt zu einer entscheidenden Veränderung der Mehrheitsverhäl't-nisse im Bundesrat getan. Ein Sieg in Niedersachsen würde der Union die Aussicht eröffnen, bei einem Sieg in Hessen, im Herbst, die Zweidrittelmehrheit im Bundesrat zu erobern, womit die Union in dieser Kammer ein Vetorecht gegenüber Gesetzesbeschlüssen des Bundestages erhielte.
Die FURCHE sprach aus Anlaß dieser Wahl mit zwei führenden Vertretern der CDU auf Bundes- und
Landesebene. Professor Kurt Bie-
denkopf gilt als der Motor der Erneuerung der CDU in den zurückliegenden Monaten. Er entwickelte für die CDU jene neue Strategie gegenüber der SPD/FDP-Koalition, die wesentlich zu den jüngsten Erfolgen der großen Unionspartei geführt hat.
Wilfried Hasselmann ist Fraktionschef der CDU im Landtag von Hannover sowie Landesvorsitzender der CDU und würde bei einem Wahlsieg seiner Partei, Ministerpräsident dieses rund sieben Millionen Einwohner zählenden Landes werden. Sein Kontrahent auf SPD-Seite ist deren Landesvorsitzender Professor Peter von Oertzen, der als prominentester Vertreter des linken Flügels in der SPD-Spitze gilt.
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