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Irrationalität

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„Glasnost“ hat sicherlich das hte-rarische Interesse des Westens an Rußland verstärkt und vertieft. Diesem Trend kommt der Verlag entgegen und bringt sechs hübsch gestaltete und handhche Bändchen mit Meisterwerken russischer No-vellistik heraus, die in dem Zeitraum von 1830 bis 1886 geschaffen worden sind.

Obwohl dies sicherUch zücht die Absicht des Herausgebers war, wird just durch eine solche Komprimierung auf die wesenthchen Spitzenleistungen bewußt gemacht, wie wenig die europäische Aufklärung und die analytischen Gedazikengän-ge über Rußlands Kultur zu erkunden vermocht haben.

Wenn wir es zücht bei der „Glasnost“ als einem Schlagwort der Tagespohtik bewenden lassen wollen, müssen wir sie als einen Versuch ansehen, die versäumten Leistungen der Aufklärung imd des

Rationahsmus nun doch noch ziach-zuholeiL Wie aber wird ein solches Nachziehverfahren möglich sein? Diese sechs Bändchen zeigen uns, wie sehr Magie, Nachklänge des Schamanismus, die Macht des Irrationalen und des Dämozüschen oft gleichsam gegen den Willen der Autoren zufolge einer archetypischen Prägung durchbrechen.

Ob bei Turgenjew, der so viele Jahre als „Westler“ im Westen gelebt hat, oder ob bei Puschkin, den westhche Skepsis und Iroiüe stark beeinflußt haben, immer behält die Irrationahtät das letzte Wort Somit vemüttelt die Reihe zur gegebenen Stimde nicht nur Uterarische, sondern auch völkei^psychologisch wichtige Erkenntiüsse.

UEBEUNDTOD-RUSSISCHEERZÄHLUN-GEN. Alexander PusdiUn: Die EtzäMungen de* verstorbenen Iwan Petro witsch. Michail IJmnon-iDw: Ein Held unserer ZeiL Nikolai Gogol: Auf-zeiduxungen eines Wahnsinnigeiu Iwan Turgenjew: Erste Liebe. lįodor Dostojewski: Aufzeichnungen aus dem Kelleriod\. LewTolstoj: Der Tod des Iwan njitsch. Insd Veriag 1968. Jeder Band drca 160 Seiten. Pro Band: öS 187,2a

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