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Iwan und die Welt Jugend

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Armer Iwan Iwanowitsch: Sollte er dieser Tage Lust verspüren, seine Hauptstadt Moskau zu besuchen, hat aber keine'Sondererlaubnis, wird er an den Einfahrtsstraßen in die Achtmillionen-Metropole aufgehalten und in die Provinz zurückgeschickt. Den Behörden ein Schnippchen schlagen und per Bahn in die Stadt einreisen, geht auch nicht: Bis zum 5.8. gibt's nämlich keine Fahrkarten nach Moskau.

Iwans Trostpflaster: In der Provinz kann er sich wenigstens ein Gläschen Wodka genehmigen, während er in Moskau vergeblich einen offenen Alkoholladen gesucht hätte. Moskau ist in diesen Tagen nämlich trockengelegt.

Und der Grund für all dies: In der Sowjethauptstadt sind in dieser Woche nur die „progressiven Jugendlichen der Welt” willkommen - 20.000 aus 130 Ländern.

Mit „Mir” und ,J}rushba”-Rufen wurden sie zu den 12. Weltjugendfestspielen empfangen, und, eben für „antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft” sollen sie auch eintreten.

Denn, so hatte der für das Festival zuständige ZK-Sekretär Boris Ponomarjow Sinn und Zweck der Mammutveranstaltung erklärt: „Es muß demonstriert werden, bei wem die Schuld für die Spannungen und das Wettrüsten liegt.”

Erraten: bei den aggressiven Kreisen der NATO und bei den imperialistischen Kreisen in den USA. JVa Sdorowje!” Auf das können denn auch die „progressiven” österreichischen Festivalteilnehmer Gusenbauer & Co. mit ihren Komsomolzen-Gastgebern anstoßen — mit Sowjetlimo...

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