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Jubel in Hohenems

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(Hohenems; „Schubertiade“) Spannender als Nikolaus Har-noncourt seinen ersten „Fidelio“ dirigierte, kann man sich diese Oper nicht vorstellen. In einer konzertanten Aufführung, ganz auf die Musik konzentriert, kam Harnoncourt bei der Entschlak-kung und Rückführung auf die

Griginalpartitur zu verblüffenden Ergebnissen. Keineswegs so spektakulär war das Orchesterkonzert tags darauf. Gidon Kremer und Harnoncourt spielten Beethovens Violinkonzert — und gelegentlich aneinander vorbei.

Die 11. Schubertiade war nicht arm an Höhepunkten, dazu gehörten etwa der Quintettabend mit Alfred Brendel, Schuberts Oktett in einer von Heinrich Schiff ad, hoc zusammengeführten Besetzung Österreichischer Spitzenmusiker, Schuberts

Streichquintett mit dem Emer-son-String-Quartett aus New York oder die Pianisten Claudio Arrau (83!) und Andräs Schiff.

Im Liedgesang gebührte, neben Janet Baker, Edith Mathis und Christa Ludwig, die Palme heuer Peter Schreier. Durch die Erkrankung von Francisco Araiza kam das aus aller Welt angereiste Publikum doch noch in den Genuß der begehrten „Winterreise“, Robert Holl setzte damit den umjubelten Schlußpunkt.

Durch ein Veto des Hohenem-ser Pfarrers, der in der Kirche nur noch sakrale Aufführungen wünscht, wandert die „Schubertiade“ Richtung Feldkirch, zwei Drittel der 13.000 Besucher erlebten die Konzerte bereits in der Stadthalle. Gerd Nachbauer, der Chef der Veranstaltung, kann stolz auf ein Einspielergebnis von über 80 Prozent der Kosten pochen.

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