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Jugend heute

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Fünfzehn Autoren, in einem Bande zusammengeführt. Thema: Jugend heute. Die Diskussion um. Jugend wird schriller im Ton — wie die zwischen den beiden Supermächten.

Bqndeskanzler Schmidt: „Ich wage den Vergleich, daß das Gespräch zwischen den Generationen ebenso wichtig ist wie das Gespräch zwischen den beiden Supermächten. Wer dazu nicht bereit ist, bringt sich und die anderen in tödliche Gefahr".

Die Jugend-Debatte ist im

Grunde eine. Debatte um gesellschaftliche Entwicklungstrends (Thomas Ziehe). Alte und junge Generationen: hilflos gegenüber der Zeit, im latenten Bürgerkrieg im eigenen Land, im offenen Weltbürgerkrieg. Aufstand der Gefühle, Empörung und Ohnmacht, Trauer und Melancholie.

In diesem Buche finden sich neben spezifisch inner-deutschen Problemstellungen eine ganze Reihe von Motiven, die auch in Österreich zur Debatte stehen.

Als signifikant nenne ich die Beiträge: Fulbert Steffensky: Der Konflikt zwischen einer alten und einer neuen Kultur; Thomas Ziehe: Jugendliche sind nicht mehr jugendlich; Horst-Eberhard Richter: Ich kann nur noch durch Widerstand ich selber sein.

Nur ein sehr kleiner Prozentsatz von Jugendlichen ist „unruhig", nach außen hin. Die Unruhe in ihren Tiefenschichten (in der Mehrzahl!) erhebt keine Statistik. Die Angst um einen Arbeitsplatz überschattet bei vielen die anderen Ängste.

Dies kann nicht als ein „Trost" verstanden werden: Beruhigung von Etablierten, für die „Jugend" kein eigenes existentielles Problem ist.

WISSEN WOFÜR MAN LEBT. Jugendprotest — Aufbruch in eine veränderte Zukunft. Kindler Verlag, München 1982. 240 Seiten, Pbck., öS 150,50.

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