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Jugendbegegnung gegen den Haß

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Mehr als 100.000 Jugendliche werden zwischen Weihnachten und Neujahr zum „Europäischen Jugendtreffen” der ökumenischen Gemeinschaft von Taize in München erwartet. Dieses „größte Jugendtreffen, das die bayerische Landeshauptstadt seit Kriegsende gesehen hat”, will ein Zeichen der Gastfreundschaft angesichts grassierender Ausländerfeindlichkeit in Deutschland setzen.

Die Kommunität im burgundischen Taize lädt jedes Jahr zu einem Jugendtreffen in eine europäische Großstadt ein, zuletzt 1992 nach Wien, davor nach Budapest, Prag und Breslau. Die Münchener Begegnung soll nach dem Wunsch der Veranstalter „gegen den Haß” aufrufen. In Deutschland seien die Gewalttäter nur eine Minderheit, der viele Menschen gegenüber stünden, die bereit seien, Fremde aufzunehmen.

Die jungen Leute sollen ein „Gesicht” dieses Landes mit nach Hause nehmen, wie sie selbst auch als „Botschafter” ihrer Heimat anreisen. Das Treffen ermöglicht eine einfache aber konkrete Verständigung von Nation zu Nation und vermittelt durch das Mitleben in einer Pfarre etwas vom Leben der Kirche, der Gemeinschaft der Christen.

Die Organisatoren erwarten vor allem einen Ansturm aus Osteuropa. Die Gäste sollen vom 28. Dezember bis 1. Jänner 1994 in Privatquartieren, Gemeindezentren und Schulen untergebracht werden. Schwerpunkt des Programms sind Gebet, Gottesdienst, Meditation und religiöser Erfahrungsaustausch. Frere Boger Schutz, charismatischer Gründer und Leiter der Gemeinschaft von Taize, gibt bei den Treffen den Teilnehmern geistliche Impulse.

Nach anfänglichem Sträuben hat die Münchener Messegesellschaft das Messegelände für die Großveranstaltung zur Verfügung gestellt, weil sie in dem Treffen der Jugendlichen einen Beitrag zur europäischen Völkerverständigung sieht.

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