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Kairo: Terrorauftakt

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Nach Angaben der ägyptischen Behörden sollen es fünf zwischen 20 und 25 Jahre alte pro-irakische Terroristen gewesen sein, die am vergangenen Freitagvormittag im Kairoer Stadtzentrum den 64jähri- gen ägyptischen Parlamentspräsi- denten Rifaat El-Mahgub, einen angesehen Richter, von ihren Mo- torrädern aus erschossen haben.

In Kairo werden Spuren im Mi- lieu der islamistischen Funda- mentalisten, bei Angehörigen der Terroristengruppe um Abu Nidal und in Sympathisantenkreisen Saddam Husseins verfolgt.

Innenpolitisch wird das Atten- tat, das nach Augenzeugenbe- richten nur 15 Sekunden dauerte und noch weitere fünf Todesopfer gefordert hat, als Unterminierung der Haltung Ägyptens in der Golf- krise gesehen.

Der blutige Anschlag auf den ägyptischen Parlamentspräsi- denten, ein Gefolgsmann des Präsi- denten Hosni Mubarak, wird als Terrorauftakt jener arabischen Radikalen oder islamischen Fun- damentalisten gewertet, die nach den Worten des ägyptischen Innen- ministers Abdel Halim Mussa die „Destabilisation der Sicherheit Ägyptens planen, um zu zeigen, daß die Einstellung der Ägypter in der Golf krise nicht mit der ihrer politi- schen Führung übereinstimmt".

Der Mordanschlag ist auch fata- les Ergebnis der bereits durch Aja- tollah Khomeini eingeleiteten und jetzt durch Iraks Diktator Saddam Hussein gekonnt weitergeführten Spaltung der sogenannten (funda- mentalistischen) Moslem-Bruder- schaften im arabischen Raum. Eine Analyse dazu auf Seite 5 von unse- rem Islam-Spezialisten Khalid Duran, zur Zeit Mitarbeiter am Foreign Policy Research Institute, Philadelphia-Washington.

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