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Kaiser an der Zeitenwende

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Am 19. August 1493 - vor 500 Jahren - starb Kaiser Friedrich III. in Linz, 78 Jahre alt, nach 58 Regierungsjahren in Innerösterreich, nach 53 Jahren als deutscher König und 41 Jahren als römischer Kaiser.

„In den Wirren jener chaotischen Zeit hat Friedrich bis zum Extrem jene Politik des Beharrens und Überdauerns praktiziert, die später eine Grundmaxime habsburgischer Politik geworden ist”, charakterisiert Adam Wandruszka den Herrscher, der schon zu Lebzeiten wenig Lob und Anerkennung von seinen Zeitgenossen erntete.

„Ihm war der Frieden lieber als der Krieg”, schrieb Aeneas Sil-vius, später Papst Pius II. Und doch beherrschten Aufstände und Bruderkämpfe, Kriege gegen Ungarn und Türken die Regierungszeit Friedrichs III. - Ungarnkönig Matthias Corvinus saß bis zu seinem Tod in Wien.

Unter Friedrichs Herrschaft wurde aber auch Grund gelegt für die europa-, ja weltweite Bedeutung des Hauses Habsburg. Für Friedrichs Sohn Maximilian bedeutete der Tod des Vaters keinen entscheidenden Einschnitt. Friedrich hatte geschickt Maximilians Heirat mit Maria von Burgund vereinbart. Nach dem Tod der Tochter Karls des Kühnen fiel die burgundische Erbschaft an Maximilian. Die Ausdehnung der habs-burgischen Herrschaftssphären nach Spanien, später nach Italien, nach Böhmen und Ungarn folgte.

Friedrich selbst stand am Ende des Mittelalters, Maximilian am Beginn der Neuzeit. Friedrich befaßte sich mit Astrologie, entwickelte Geheimschriften, liebte die Buchstabensymbolik des „AEIOU”. Im Jahr vor seinem Tod hatte Columbus Amerika entdeckt.

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