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Kamerun ist am Ball

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Man zählt 300 katholische Universitäten auf der ganzen Welt. Nur in Afrika gibt es keine einzige. Aber in 1991 soll in Jaunde (Kamerun) die erste katholische Universität ihre Pforten öffnen. Dem internationalen Niveau entsprechend wird sie Institute für Theologie, Sozialwissenschaften und Management beinhalten, und so soll sie zur Entwicklung Afrikas beitragen.

Bis jetzt existieren in Afrika nur katholische. Institute, die ausschließlich Theologie lehren: in Abidjan (Elfenbeinküste), Kinshasa (Zaire), Nairobi (Kenia) und Port Harcourt (Nigerien).

Die Entscheidung über die Universitätsgründung fiel im Juli 1989 bei der zentralafrikanischen Bischofskonferenz (Kamerun, Zentralafrika, Kongo, Gabun, Äquatorial- Guinea und Tschad). Im Dezember 1989 begannen die Arbeiten auf einem Areal von fünf Hektar mit der Errichtung von zwanzig Gebäuden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 1 1 3 Millionen Schilling (wovon 88 Millionen schon bereitgestellt wurden). 50 Prozent der Kosten werden von der Bundesrepublik Deutschland getragen und 25 Prozent von Frankreich (päpstliches Missionswerk, Secours Catholique, die katholische Organisation CCfD und das französische Ministerium für Kooperation).

Die Rekrutierung der Universitätslehrer, die Finanzierung der Bücher für die Bibliothek et cetera sowie die ·großen Arbeitsaufträge sind dem früheren Direktor des Katholischen Instituts für Soziales in Paris, dem Jesuiten P. Denis Maugenest, überantwortet, er war einer der ersten Befürworter dieser Universitätsgründung.

Die Betreiber des Proj????kts sehen in der Universität eine Hilfe für die Kirche, sich im modernen Afrika zu etablieren und für soziale Gerechtigkeit einzutreten. Einzelne Kirchen Afrikas sind bereits in die soziale Debatte eingetreten. Andere hingegen hatten weder die Möglichkeiten noch die Absicht, das gleiche zu tun. Die katholische Universität von Jaunde könnte auf diesem Gebiet ein Instrument neuer geistiger Überlegungen werden.

Diese Universität ist von Anfang an als international konzipiert, eine Besonderheit, die ihr von der Regierung Kameruns zuerkannt und garantiert wurde. Dem administrativen Oirektor, P. De.nis Maugenest SJ, zufolge soll sie nicht nur den Katholiken vorbehalten bleiben, sondern allen offen stehen, ihr Niveau muß dem internationalen angepaßt sein, und es darf keine „nationalen und ideologischen Vorbehalte" geben.

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