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Kampf um Einflußzonen

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Glaubt man der Sarajewoer Zeitung „Oslobodjenje" (sie gilt als seriöses Blatt), so sind es die kroatische und serbische Regierung, die allein über Frieden und Krieg entscheiden:

Anfang letzter Woche habe es ein Geheimtreffen zwischen Spitzenpolitikern aus Zagreb und Belgrad gegeben, die in einem „Friedensdokument" festgelegt hätten, eigentlich habe man die jeweiligen Kriegsziele erreicht, man müsse nur die Beute sichern. Den Norden Bosniens würde Serbien zugestanden bekommen, den Süden um Mostar und das Hinterland von Dubrovnik Kroatien. Mit dem Wissen um diese Abmachung kündigte Panic Ende letzter Woche seinen Blitzbesuch in Sarajewo an, um so den durch Waffengewalt konsolidierten Status quo abzusichern. Ein Zugeständnis soll er noch im Gepäck gehabt haben: Kroaten wie Serben würden Sarajewo räumen, wenn sich die Moslems - immerhin 43 Prozent der vier Millionen Einwohner - mit einem Rumpfstaat um die Hauptstadt zufrieden geben und dem Gedankenspiel der beiden anderen Kriegsparteien beipflichten würden.

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