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„Katholisch“

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Nicht nur in der katholischen Kirche ist die bevorstehende Sonder-Bischofs-synode zum 20-Jahr-Jubi-läum des Zweiten Vatikanischen Konzils ein Diskussi-, onsthema. Auch die anderen Christen setzen Erwartungen in die Synode.,

Der Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich, Mag. Dieter Knall, brachte das in diesen Tagen deutlich zum Ausdruck. Der evangelisch-lutherische Bischof verhehlte aber nicht, daß er das „ökumenische' Klima“ insgesamt heute frostiger einschätzt als in der Konzilszeit.

Bischof Knall hat deutlich herausgearbeitet, daß für die Kirchen der Reformation die Frage der Nichtanerkennung ihrer Ämter der Kern des Problems ist, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Frage der gemeinsamen Eucharistiefeier untrennbar damit verknüpft ist.

Freilich, es hat seine guten theologischen Gründe, daß Rom sich gegen die Inter-kommunion mit den Kirchen der Reformation querlegt. Dahinter steht die Uberzeugung, daß die gemeinsame Eucharistiefeier nicht Weg zum gemeinsamen Glauben ist, sondern dessen tiefster Ausdruck.

Trotzdem darf es keinen ökumenischen Stillstand geben. Es muß weitergehen. Wieviel schon erreicht wurde, zeigt etwa die Natürlichkeit, mit der Bischof Knall davon sprach, auch seine Kirche betrachte sich als „katholisch, nur eben nicht römisch-katholisch“. So sehr das Althergebrachte evangelische Uberzeugung ist, so schwer wäre es noch vor drei oder vier Jahrzehnten für einen evangelischen Amtsträger gewesen, das Wort „katholisch“ für die eigene Kirche zu gebrauchen.

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