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Katholische Aktion zu Verteidigung

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Die Herbstkonferenz der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) beschäftigte sich im Bildungshaus St. Arbogast (Vorarlberg) mit Fragen der Planung für den Katholikentag 1983 in Wien, zu dem auch Papst Johannes Paul II. erwartet wird, und diskutierte ausführlich das Thema „Wehrdienst -Zivildienst".

Man stellte fest, daß über die bisherige Regelung hinaus in dreifacher Form entsprochen werden könnte: durch den Wehrdienst selbst, durch einen weiterzuentwickelnden „Sozialdienst" und durch einen neuen, gewaltfreien Verteidigungsdienst.

Aufgabe eines solchen „gewaltfreien Verteidigungsdienstes" sollte die Vorsorge für den waffenlosen Verteidigungseinsatz in Krisen- und Bedrohungsfällen zur Aufrechterhaltung der Unversehrtheit Österreichs, der gemeinsamen LebensgUter und der gesellschaftlichen und politischen Ordnung sein.

Diese neue Alternative zu den bisherigen Möglichkeiten der Ableistung der Präsenzpflicht erfordere keinen Abbau der militärischen Landesverteidigung. Damit sollte nach Ansicht der KA unter Beweis gestellt werden, daß der militärische Einsatz nur das letzte Mittel für den äußersten Fall ist.

Zu den zwei Volksbegehren für und gegen die Inbetriebnahme von Zwen-tendorf stellte man fest, daß die Auseinandersetzung um die Kernenergie auch zur Meinungsbildung Anlaß geben müsse, wie die Gesellschaft der Zukunft aussehen solle. Quantitatives Wachstum und materieller Wohlstand könnten nicht die alleinigen Gradmesser des Fortschritts sein.

Die Katholische Aktion sei 1978 davon ausgegangen, daß aufgrund des sichtbar gewordenen Energiemangels und des Appells zum „alternativen Leben" ein allgemeiner Umdenkprozeß eingeleitet werden könnte. Heute müsse man feststellen, daß weder von den politischen Instanzen noch in der Bevölkerung entscheidende Konsequenzen gezogen worden seien.

Die KAÖ sieht unbeschadet der freien Entscheidung des einzelnen für ihre Mitglieder keinen Anlaß, sich an einem der beiden Volksbegehren zu beteiligen, da durch keines „ein Beitrag zu einem echten Bildungsprozeß geleistet wird".

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