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Keine Angst vor'm Schulanfang
Der Schulbeginn ist nicht nur für alle Kinder ab dem sechsten Lebensjahr alljährlich mit viel Neugier und Spannung verknüpft, mindestens ebenso gespannt sehen die Eltern dem Start in ein neues Schuljahr entgegen. Nicht immer nur mit ungetrübter Freude - Sorgen gibt es vom Taferlklaßler bis zum Maturanten, auch wenn sie oft recht unterschiedlich sind.
Trotzdem beobachten viele Erwachsene die Schulkarriere ihrer Sprößlinge mit mehr oder weniger Interesse, ärgern sich manchmal - aber tun kaum etwas dagegen, weil sie glauben, daß sie sowieso nur sehr wenig aktiv am Schulgeschehen mitarbeiten können. Das ist aber nicht so. Die Schulbehörde hat den Eltern eine Reihe von Möglichkeiten eingeräumt, in der Schulgemeinschaft mitzumachen, hat dieses Zusammenwirken und die Mitbestimmung von Schülern und Eltern, das schon lange als Idee existierte, im Schulunterrichtsgesetz verankert. Im sect; 62 heißt es: „Lehrer und Erziehungsberechtigte haben eine möglichst enge Zusam-
menarbeit in allen Fragen der Erziehung und des Unterrichts der Schüler zu pflegen."
Hier sollen nun in Kürze die wichtigsten Möglichkeiten der elterlichen Mitarbeit zusammengefaßt werden.
Zuwenig Zeit beim Sprechtag
Die traditionelle Gelegenheit zur Aussprache mit den Lehrern bieten die Sprechstunde und der Elternsprechtag. Während man die wöchentliche Sprechstunde wohl eher dazu benützen wird, sich mit einem einzigen Lehrer in Ruhe auszusprechen, dienen die zwei Sprechtage pro Unterrichtsjahr eher dazu, einmal - wenigstens kurz - alle Lehrer kennenzulernen. In der zeitlichen Begrenztheit dieses Sprechtages liegt auch sein größtes Manko, das nicht nur die Lehrer, sondern auch die meisten Eltern als Nachteil empfinden, wie die Ergebnisse der IFES „Die Schule im Spannungsfeld von Schülern, Eltern und
Lehrern quot;, die im Auftrag des Unterrichtsministeriums durchgeführt worden war, zeigen. Danach beläuft sich die Gesprächsdauer mit dem Lehrer am Sprechtag auf nur rund fünf Minuten. Wer also wirklich wissen will, wie es um seinen Nachwuchs steht, der sollte sich die Zeit nehmen und den Lehrer in seiner Sprechstunde aufsuchen -natürlich nicht gleich in der ersten Woche nach Schulbeginn, da kann sich der Pädagoge noch kein fundiertes Bild von einem Kind machen.
Was sich die Lehrer aber vor allem wünschen würden, wäre eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Elternhaus, um die Umwelt ihrer Schüler, die Bedingungen, in denen sie aufwachsen, näher kennenzulernen. Die einseitige Information über Schulerfolg, Noten und Betragen des Schülers am Sprechtag ist wichtig, aber vielen zu wenig.
Viele Chancen im Elternhaus
Ein echter Gedankenaustausch zwischen Lehrern und
Eltern bietet sich hingegen im Elternverein. Diese Institution gibt es schon fast-an allen höheren Schulen (95 Prozent). Hauptschulen sind immerhin zu drei Viertel „versorgt". Jeder Erziehungsberechtigte kann Mitglied in dem Elternverein der Schule werden, die sein Kind besucht In den Treffen werden Wünsche, Vorschläge und Beschwerden diskutiert und gegebenenfalls an den Schuldirektor weitergegeben. So wurde auf die rege Initiative eines Elternvereines schon manches „Unheil" von einer Schülerkarriere abgewendet.
Bei den meisten Eltern wird sich wohl die Mitarbeit am Schulleben mit der Mitgliedschaft im Elternverein erschöpfen. Laut IFES-Studie sind immerhin derzeit rund 43 Prozent der Eltern von Hauptschülern, 65 Prozent der Eltern von Gymnasiasten sowie 46 beziehungsweise 37 Prozent der Eltern von Schülern berufsbildender höherer beziehungsweise mittleren Schulen in einem Elternverein, tätig.
Noch mehr Gelegenheit auf Zusammenarbeit bietet der
Schulgemeinschaftsaus-schuß, dem neben dem Schulleiter je drei Vertreter der Lehrer, der Schüler und der Eltern angehören. Die Kompetenz dieses Teams reicht, um nur einige Aufgaben zu nennen, von der Beratung wichtiger Fragen des Unterrichts und der Erziehung sowie der Planung von Schulveranstaltungen, über die Durchführung von Elternsprechtagen, Sammlungen und Beratungen bis zu Baumaßnahmen und der Gesundheitspflege. Hier vollzieht sich ein echter Mitbestimmungsprozeß, wobei das gegenseitige Wissen um die Sorgen und Probleme viel zum Funktionieren der Schulgemeinschaft und damit auch einer vermehrten aktiven Mitarbeit der Eltern in der Schule betragen sollte. „Trotzdem", heißt es in der IFES-Untersu-chung, „liegt die Idee eines Zusammenwirkens aller an der Schule Beteiligten noch fern. Hier bedarf es noch der .Elternschule', um zu einer , Eltern-Lehrer-Schüler-Schule' zu kommen." +
Eine Information des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst
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