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Keine Lösung

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Das lange totgeschwiegene Thema Abtreibung kommt • wieder in Diskussion. Zwei bemerkenswerte kirchliche Stellungnahmen sind in dieser Diskussion zu verzeichnen. Kardinal König trat in einem ,Jtathpress"-Inter-view neuerlich dafür ein, die Abtreibungsfrage endlich aus dem Parteienstreit herauszunehmen, „um unvoreingenommen nach Lösungen zu suchen, die dem Lebensrecht der Ungeborenen und den Frauen gerecht werden". Denn: .Abtreibung ist keine Lösung."

Die Katholische Aktion Österreichs wies darauf hin, daß — auch infolge der Fristenregelung — die Abtreibung zu einer weithin akzeptierten Methode der Geburtenregelung entartet sei. Als die Fristenregelung durchgedrückt wurde, hatte es auch auf Seiten der SPÖ nicht an Versicherungen gefehlt, natürlich dürfe die Abtreibung niemals zu einem Mittel der Geburtenregelung werden.

Sie ist es aber doch geworden, denn de facto hat sich die Fristenregelung in einem enormen Druck auf die Frauen zur Abtreibung ausgewirkt.

Es gibt Hinweise dafür, daß sich auch unter den Befürwortern der Abtreibung ein Umdenken anbahnt, wie die fristenregelungskriti-schen Äußerungen von Primarius Rockenschaub andeuten. Angesichts des Abtreibungs-Leids wäre es daher höchste Zeit, daß „die verantwortlichen Kräfte im Land endlich zusammenarbeiten, damit die Abtreibungszahl zurückgeht", wie Kardinal König formulierte.

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