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Kinder - Produkte des Hasses
Das EG-Ultimatum an die serbische Seite, den „Friedens”plan für Bosnien-Herzegowina, sprich: die Aufteilung des Landes in zehn autonome Provinzen, anzunehmen, ist abgelaufen. Der Krieg geht weiter. Jetzt droht sogar der Kampf zwischen Kroaten und Moslems (FURCHE 35/1992) zu eskalieren.
Dutzende Tote und etwa 80 Schwerverletzte hat am Wochenende eine Offensive kroatischer Trappen gegenüber moslemischen Verteidigungskräften in der zentralbosnischen Stadt Gornij Vakuf gefordert. Damit wurde ein weiterer Keil in das ohnehin gespannte kroatisch-moslemische Verhältnis getrieben. Die Kroaten sagen, ihre Brigade „Eugen Kvarternik” habe in Gornij Vakuf nur Ruhe und Ordnung wiederherstellen wollen, nachdem es in jüngster Vergangenheit zu „Unstimmigkeiten” in der anti-serbischen Allianz gekommen war. Die Region Gornij Vakuf liegt gemäß UNO-„Friedens”plan im kroatischen Kanton Nummer zehn. Momentan wird sie von moslemischen Verbänden gehalten.
Unterdessen hat eine ökumenische internationale Frauengrappe Flüchtlingscamps in Karlovac, Resnik und die Moschee von Zagreb besucht und mit Insassen gesprochen. Das der FURCHE zur Verfügung gestellte Resümee ist erschütternd.
Die Frauen sprechen von systematischen Vergewaltigungen „als Waffe des Krieges” und wenden sich strikt gegen die Darstellung, Vergewaltigung sei ein „normales Produkt des Krieges” (siehe'Seite 12). Sogar Frie-densgrappen plädierten nun für eine militärische Intervention als „letzte verzweifelte Option”. Die Vergewaltigungsopfer und ihre Gemeinschaften litten unter einem persönlichen Trauma sowie physisch, was mit den bei einer Vergewaltigung gezeugten „Kindern des Hasses” in eine weitere Generation transferiert würde.
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