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Kirche und Gesellschaft

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Gesteigertes Interesse an der österreichischen Form des Religionsunterrichtes - nämlich vom konkreten Leben und den Fragen der Schüler auszugehen -stellte der Leiter des Katechetischen Institutes der Erzdiözese Wien, Professor Ferdinand Anhell, bei einem Gastvortrag an der griechisch-orthodoxen Theologischen Fakultät de”r Universität Saloniki fest.

455 Verantwortliche der Katholischen Jugend Österreichs nahmen in der Karwoche ah einer Papstaudienz auf dem Petersplatz teil. Papst Johanaes Paul II. richtete einen besonders herzlichen Gruß an die Österreicher wie auch an die Jugendlichen in aller Welt.

In der oberösterreichischen Stadt Steyr veranstaltet eine Gruppe der Aktion „Gerechtigkeit für die 3. Welt” am Samstag, dem 19. April, eine Informationsveranstaltung am Steyrer Stadtplatz. Außerdem sollen alle an Entwicklungshilfe interessierten Gruppen zu stärkerer Zusammenarbeit veranlaßt werden.

Die Wichtigkeit der Arbeit der katholischen Kirche in Lateinamerika hat Amnesty, International bei ihrer letzten-Konferenz in Costa Rica hervorgehoben. Besonders wurde auch auf die Rolle der Militär- und Gefängnisgeistlichen in Lateinamerika verwiesen.

Sozialarbeit, Beratung im technischen Bereich und Gesundheitsdienst sind die Schwerpunkte der von 160 österreichischen Entwicklungshelfern in insgesamt 1486 Einsatimonaten im vergangen Jahr geleisteten Arbeit. Laut Bericht des österreichischen Entwicklungsdienstes betrugen die Kosten für diese Einsätze rund 22 Millionen Schilling, wovon 16 Millionen vom österreichischen Staat, der Rest von katholischen Organisationen aufgebracht wurden.

Nicht für die Anerkennung der vom griechischen Staat geplanten Zivilehe, aber für deren kirchliche Zulassung hat sich eine Expertenklausur der o'rtho-doxen Kirche ausgesprochen. Nicht nur die zwölf Metropoliten der Kirchenführung, sondern auch Pastoraltheologen und Kirchenrechtler haben an dieser Klausur teilgenommen.

Rund 7000 Unterschriften konnte die in der Diözese Linz gestartete Aktion „Für Johannes Paul” sammeln, von denen 93 Prozent aus Oberösterreich, die übrigen aus Niederösterreich, Tirol, Wien und Kärnten stammen.

Eine Vorbereitungsperiode von sechs Monaten sollen künftig junge Paarevor der kirchlichen Trauung einhalten - das hat die englische Diözese von Arundel und Brighton in Sorge um eine wachsende Scheidungsrate als Gegenmaßnahme angeordnet.

Gleichheit der Menschen bei Begründung der Nutzungschancen an den Fr-dengütern vorsieht.

Die Lehrsätze aller Sozialenzykliken haben einen pastoralen Kern und sind als relativ „offene Sätze” zu klassifizieren. Wenn in „Rerum Novarum” von einer Zusammenballung von Vermögen und von der Verarmung vieler gesprochen wird, haben die Autoren in erster Linie die Industriegesellschaft ihrer Zeit vor Augen.

Ausbeutung und aggressive Vorteilssuche sind jedoch jeder historischen Situation eingeboren. Stets gibt es das, was man ohne Bedachtnahme auf die jeweilige Wirklichkeit eine „herrschende Klasse” nennt. Lediglich die Etiketten und die Rechtfertigungsformeln, die von devoten Intellektuellen geliefert werden, ändern sich.

In der Katholischen Soziallehre gibt es nur wenige Konstanten (etwa: Menschenwürde, Subsidiaritätsprinzipien, Menschenrechte). Ihre zeitbezogenen Lehrsätze bedürfen daher der ständigen realitätsnahen Anpassung an jeweilige Situationen und soziale Strukturen, um die soziale Empfindlichkeit der Verantwortlichen wachzuhalten, ob sie nun gläubige Katholiken oder demokratische Nur-Sozialisten sind.

Mit der Beseitigung der uns heute bereits unvorstellbaren Zustände, wie sie um die Jahrhundertwende in den damaligen Industriezonen geherrscht haben, ist aber die soziale Unordnung nur in ihren exzessiven Ausfprmungen beseitigt worden.

• An die Stelle einer vor allem ökonomisch begründet gewesenen Armut der Arbeitenden und des Elends der Nicht-mehr-Arbeitenden sind Formen neuer Armut u. a. bei Einsamen, bei Kinderreichen, bei sozial Diskriminierten und bei Problemgruppen getreten.

• Das individuelle Eigentum an Produktionsmitteln wird weitgehend durch Eigentumskollektiva abgelöst, die den Menschen den ihre Identität bestätigenden unmittelbaren Zugang zu Produktionsmitteln verwehren, multistaatliche Unternehmungen und in der Wirtschaft unangemessen engagierte Gebietskörperschaften. Der sogenannte Kapitalismus und der Etatismus werden in ihrem Verhalten identisch.

Es bedarf daher einer permanenten Anpassung der von sozialen Grundwerten aufgehenden Katholischen Soziallehre an die sozialökonomischen Tatsachen. Stets hat sie einen Nachholbedarf an Aussagen zu decken.

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