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Klanglandschaften
(Konzerthaus Wien, Berg-Be-rio-Fest) Drei Wochen lang feierte das Wiener Konzerthaus die Geburtstage Alban Bergs (100.), Arvo Paerts (50.) und Luciano Berios (60.) Mit einer sensationellen Parade berühmter Künstler wie Claudio Abbado, Pierre Boulez, Andrew Davis, Jessye Norman, Dietrich Fischer-Dieskau, Gidon Kremer u. a.
Vor allem: Berio, einer der Päpste der Avantgardemusik, stand dreimal selbst am Pult, um seine Werke „Voci“, „Coro“, „Sinfonia“, „Folk Songs“ und „Requies“ zu dirigieren. Es war eine imponierende Bilanz, die der Klangmagier und kühne Experimentator zog, der mit Werken wie „Una vera storia“ (Mailand, Paris) und „Ein König horcht“ (Salzburg, Wien) der neuen Opernliteratur zwei wichtige Stücke hinzugefügt hat. Berio, 1925 an der Riviera geboren, Schüler des Darmstädter Kreises, Gründer des legendären Ensembles „Incontri musicali“, Mentor des Florentiner „Maggio musica-le“ und einer der meistgefragten Kompositionslehrer Europas und Amerikas, führte mit Eleganz seine Stücke auf, die er als „musikalische Landschaften“ bezeichnet. Wenn auch Wiens Konzertpublikum anfangs etwas zögernd Berios Einladung folgte, sich in diese Landschaften entführen zu lassen, so verzagte der Komponist dabei nicht.
„Ich glaube nicht, daß man sagen darf: Das begreife ich nicht. Es gibt schließlich nicht nur eine Möglichkeit des Verstehens. Uberall finden sich verschiedene Ebenen. Musik ist auch Theorie. Ist Denken. Ein Musiker denkt Musik.“ Er sollte recht behalten. Zuletzt verstand ihn das Wiener Publikum. Berio wird wiederkommen und für Wien u. a. Hin-demiths Kinderoper „Wir bauen eine Stadt“ bearbeiten.
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