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Digital In Arbeit

Beginn als Kopfgeburt der Militärs

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Das mit geschätzten 35 Millionen Teilnehmern größte Computernetz der Welt hat 1969 als kleines, streng abgeschirmtes Netz begonnen. Das amerikanische Verteidigungsministerium hatte vier Computer miteinander zum „Ärpanet” als Rückgrat des militärischen Informationsverkehrs zusammengeschlossen. Im Fall eines Atomkrieges sollten trotz der Zerstörung von Teilen des Leitungsnetzes Informationen selbständig über Ausweichrouten sicher an ihr Ziel gelangen. Deshalb gab es keinen zentralen Computer, über den alle Leitungen entsprechend dem damals üblichen „sternförmigen” Computernetz liefen, sondern ein „ma-schenförmiges” Netz von gleichrangigen, miteinander verbundenen Computern. Dieses Konzept ist ideal für die Übertragung von elektronischer Post: Der Absender gibt nur die „Adresse” des Empfängers an und braucht sich nicht zu kümmern, über welche Wege seine Post an das Ziel gelangt. Diese wird auf schnellstem Weg sozusagen von Netz zu Netz „weitergeschubst”, bis sie beim Adressaten landet.

Die für das Militär arbeitende Forscher nutzten an den Universitäten immer reichlicher diese Möglichkeit, das Militär verlor letztlich die Kontrolle und überließ das

„Arpanet” den amerikanischen Universitäten: „Internet” war geboren.

Das Netz bietet eine Vielfalt von Diensten an: Elektronische Post, Diskussionsforen („digitale Salons”), Datenbanken, Videokonferenzen... Jeder angeschlossene Computer hat eine eindeutige „Adresse” aus meist vier ein- bis dreistelligen Ziffern, getrennt durch Punkte. Vorläufig ist zwischen Experten noch nicht klar, ob das Internet bereits als Rückgrat der zukünftigen Informationsgesellschaft bezeichnet werden kann, beziehungsweise ob es mit allen Vor- und Nachteilen bereits ein „Mini-Information-Highway” ist

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