Corona: Zuversicht statt Panik

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Nach diesem Sommer lohnt es sich, zuversichtlich - und mit Vernunft - in den Herbst zu gehen.

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Nach diesem Sommer lohnt es sich, zuversichtlich - und mit Vernunft - in den Herbst zu gehen.

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„Ein Sommer wie damals“ – so titelte unlängst eine Tageszeitung: abwechselnd Sonnen- und Regentage, Abkühlung in der Nacht, starker Tau in der Früh, einige heiße Tage, Wärme­gewitter, ein paar Tage Urlaub in der Nähe mit Wandern und Schwimmbad. Man hat den Eindruck, dass die Natur uns nach den Strapazen des Frühjahrs eine Auszeit geben will, die zur stressfreien Erholung genutzt werden kann. Wie weggeschoben wirken die Angstszenarien wegen der Sommerhitze. Weggeschoben sind auch die Szenarien der Angst vor der zweiten Welle.

Die Lehren aus alledem sind vielfältig: Zum einen zeigt sich, dass der Mensch zu ununterbrochener Angst weder willens noch fähig ist; zum anderen werden auch Gefahren nicht sofort und ununterbrochen schlagend werden; und schließlich ist erfreulich, dass wir auf Errungenschaften aus wissenschaftlicher Forschung vertrauen und nicht einem Panik-Konzept huldigen.

Zwar sind die Unsicherheiten der Pandemie – der Entwicklung von Impfstoff und Therapien, der wirtschaftlichen Entwicklung und der weiteren politischen Handlungsfähigkeit – gewaltig; doch die Erfahrung des Frühjahrs und Sommers zeigt, dass es Sinn macht, Her­ausforderungen mit Zuversicht aufzunehmen: Die Bewältigung der ersten Phase einer Pandemie unbekannten Ausmaßes hat uns alle an Belastbarkeitsgrenzen geführt; das Ende des Lockdowns haben wir als Befreiung erlebt. Jetzt gilt es, die Freiheit vernünftig zu nutzen, die drohenden Gefahren nicht zu ignorieren, sondern in Eigenverantwortung und mit Augenmaß zu agieren.

Nicht von allen wird die Nagelprobe der Vernunft bestanden, wie die Partycluster zeigen. Insgesamt aber lohnt es sich, nach dem wunderbaren Sommer mit Zuversicht in den Herbst zu gehen!

Der Autor ist Professor für Arbeits- und Sozialrecht und Leiter des Instituts für Familienforschung.

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