Gute Reise! Gute Reise?

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Vorfreude, Genießen, Nachklingen lassen. Das empfinden wohl viele zu dieser Jahreszeit, die Reisezeit ist. Doch tut meine Reise allen gut? „Gut“ ist keine wissenschaftliche Kategorie, daher gilt es, die Ziele zu benennen. Die Klimakrise ist diesen Sommer in aller Munde, daher gehört klimaschonend reisen sicher zur „guten“ Reise. Österreichs Treibhausgas-Emissionen sind 2018 gegenüber 2017 um fast 4 Prozent gesunken. Die Richtung stimmt, das Ausmaß der Reduktion reicht noch nicht aus. Beim Verkehr haben die Emissionen sogar weiterhin zugenommen.

Verkehr besteht aus verschiedenen Elementen mit eigenen Einflussfaktoren und Dynamiken. Tourismus ist ein wachsender Teil des gesamten Verkehrsaufkommens. Global wächst Tourismus aufgrund der wachsenden globalen Mittelschicht um 3 bis 5 Prozent. Durch Verkehr, Nahrung, Unterkunft, Souvenirs etc. verursacht Tourismus derzeit etwa acht Prozent der globalen Klimagas-Emissionen. Das ist beträchtlich, muss angegangen werden, damit läuft Klimaschutz aber Gefahr, als Spaßbremse zu gelten. Laut ADA, der Austria Development Agency, zählen neben geringen CO2Emissionen auch weniger Abfall und Ressourcenverbrauch, Steigerung der lokalen Wertschöpfung, faire Löhne und Arbeitsbedingungen sowie Schutz des kulturellen Erbes und der Ökosysteme zu verantwortungsvollem Reisen.

Es ist ganz schön kompliziert, verantwortungsvoll zu reisen. Oder vielleicht ist es ganz einfach, indem man sich ein paar naheliegende Fragen stellt: Wirkt sich meine Reise positiv auf die Lebewesen, denen ich begegne, aus? Wie weit muss ich unbedingt reisen, um ein geplantes Erlebnis zu realisieren? Bin ich als Reisende willkommen? Wie wäre es, wenn alle Menschen so reisten wie ich? In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und allen anderen: Gute Reise!

Die Autorin ist Professorin für Umweltökonomie und -politik an der Wirtschaftsuniversität Wien.

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